Digitalisierung: Arbeitsgemeinschaft Mittelstand veröffentlicht Richtlinien

Breitbandausbau, Bildung, E-Government und Co.

Die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand will die Digitalisierung im Mittelstand weiter voranbringen. Dafür hat der Zusammenschluss Leitsätze für die Bereiche Breitbandversorgung, Bildung, E-Government, Arbeitszeiten und Finanzierung formuliert.

In den Leitsätzen sind nach Verbandsinformationen Richtlinien zu „zentralen politischen und unternehmerischen Handlungsfeldern“ niedergeschrieben, damit „die Digitalisierung im Mittelstand gelingt“.

Vor allem fordert die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand (AG Mittelstand) eine zentrale Anlaufstelle für Digitalisierungspolitik, die im Kanzleramt angesiedelt sein soll. Weiterhin setzt sich die AG Mittelstand dafür ein, flächendeckend die Breitbandversorgung sicherzustellen, auch in ländlichen Gebieten. Nicht außer Acht dürfe dabei der Datenschutz gelassen werden. „Notwendig seien praxistaugliche Regelungen. Selbstverpflichtende Vereinbarungen sollten eine höhere Akzeptanz erfahren“, heißt es in den Leitsätzen.

Auch dem Bereich Bildung widmet sich die Arbeitsgemeinschaft. Die Digitalisierung müsse bildungspolitisch unterstützt werden: „Der Mittelstand fordert, die Digitalisierung bildungspolitisch weiter zu unterfüttern. Die digitale Ausstattung der allgemeinbildenden und beruflichen Schulen muss auf dem aktuellen Stand sein, und die Lehrkräfte müssen entsprechend qualifiziert werden. Nicht zielführend sind nach Auffassung der Verbände hingegen Pläne, die Bundesagentur für Arbeit zu einer bundesweiten Qualifizierungsinstanz umzugestalten.“

Arbeitsgemeinschaft Mittelstand fordert Anpassung der Arbeitszeitregelung

Die derzeitige Arbeitszeitenregelung sieht die AG Mittelstand als veraltet an und fordert eine Anpassung an die digitale Arbeitswelt. Seitens der Beschäftigten und Unternehmen sei mehr Flexibilität notwendig. Dazu müsse die Bundesrepublik die Spielräume, die die europäische Arbeitszeitrichtlinie biete, ausnutzen.

„Um die Finanzierungskraft mittelständischer Unternehmen zu stärken, sollten für Digitalisierungsinvestitionen weitere Möglichkeiten wie etwa verkürzte, dem Stand der Technik entsprechende Abschreibungsmöglichkeiten, genutzt werden. Die im Technologiesektor bestehenden Investitions-Fördervarianten sollten stärker auf die digitale Transformation im Mittelstand hin fokussiert werden“, heißt es weiterhin.

Außerdem sehen die Mittelstandverbände Verbesserungsbedarf beim Thema IT-Sicherheit. Den Einsatz des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) für den Mittelstand begrüßt die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand.

Dennoch gibt es noch Handlungsbedarf in puncto E-Government: „Der Mittelstand fordert, das E-Government endlich in der Breite und über alle föderalen Ebenen hinweg voranzubringen. Deutschland hinke auf dem Weg zur Digitalisierung des Verwaltungshandelns seinen Möglichkeiten weiter hinterher. Statt der bisher praktizierten digitalen Insellösungen brauche es ein Gesamtkonzept.“