Darum produziert BMW den E-Mini in China

Trotz Kooperation mit Brilliance: BMW kooperiert mit Great Wall

Der deutsche Autokonzern BMW plant sein elektrisch angetriebenen Modell Mini gemeinsam mit dem chinesischen Autobauer Great Wall zu produzieren. Beide Unternehmen haben bereits eine Absichtserklärung unterzeichnet. Hingegen offen sind die Vertragsdetails, wie der Produktionsstandort und die Investitionssumme. Ab dem kommenden Jahr soll der E-Mini im britischen Stammwerk in Oxford produziert werden.

Bislang kooperierte der bayrische Autobauer mit Brilliance. Trotz der Kooperation mit Great Wall soll die Zusammenarbeit mit Brilliance weiter ausgebaut werden. Die Zusammenarbeit sei sehr positiv, betonte BMW: „BBA ist in den vergangenen Jahren zu einem entscheidenden Eckpfeiler der Erfolgsgeschichte der Marke BMW in ihrem größten Markt geworden und dient damit als Vorbild für die Weiterentwicklung von Mini in China.“ BBA betreibt zwei Autowerke und ein Motorenwerk mit Batteriefabrik. Dort werden die Antriebe für die E-Fahrzeuge von BMW und die Plug-In-Hybride X1 und der 5er-Reihe gefertigt. Die Batteriefabrik ist die erste in der Volksrepublik eines Premium-Herstellers.

Great Wall ist für SUVs bekannt

Der Grund, warum BMW den Mini auch in China fertigen lässt, könnte sein, dass das Land aktuell den größten Markt für Elektroautos bietet. 2017 steigerte das Land den Absatz von E-Autos um 53 Prozent gegenüber 2016. So rollten rund 777.000 E-Autos vom Band, 652.000 waren batteriebetriebene Modelle. Zum Vergleich: Der zweitgrößte E-Auto-Markt USA verkaufte 194.000 elektrische Autos, 104.000 waren Batterie-elektrische Modelle.

Der deutsche Autokonzern begründet die Kooperation mit Great Wall so: „Die erfolgreiche Strategie beim Ausbau des globalen Produktionsnetzes gehorcht einer klaren Regel: Die Produktion folgt dem Markt.“ Dennoch betont BMW, dass die Expansion auf dem asiatischen Markt keinen Produktionsrückgang in deutschen Werken zur Folge habe. In den vergangenen zehn Jahren stieg die Produktion an den deutschen Standorten um knapp ein Viertel auf rund 1,15 Millionen Autos pro Jahr. Der Autokonzern fertigt die Hälfte seine Produkte in ausländischen Werken.

Auch Job-Ängste in dem britischen Mini-Werk seien unbegründet: „Eine vergleichbare Wachstumsstrategie könnte die Entwicklung der Marke Mini deutlich beschleunigen – ohne das Engagement der BMW Group in Großbritannien infrage zu stellen.“