BDI fordert andere Rohstoffstrategie
Pilotprojekte zum Tiefsee- und Weltraumbergbau
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat die Bunderegierung dazu aufgefordert, die derzeitige Rohstoffstrategie zu überdenken.
Dazu hat sie einen Fünf-Punkte-Plant entwickelt und der Politik vorgelegt.
BDI-Präsident Dieter Kempf forderte dabei einen zügigen Paradigmenwechsel, da die Nachfrage nach Rohstoffen kontinuierlich steigt. Die Verfügbarkeit von Rohstoffen sei eine „zentrale Herausforderung für das Industrieland Deutschland“.
BDI: „Made in Germany“ abhängig von Rohstoffen
Da Deutschland selber nur über wenige Rohstoffe verfügt, wie zum Beispiel Kies oder Sand, ist die Industrie abhängig von Importen. Doch selbst die heimischen Rohstoffe werden verstärkt nachgefragt. Rohstoffe, wie Kobalt und Lithium, die vor allem für Batterien von Elektroautos benötigt werden, müssen aus Ländern wie dem Kongo oder Australien importiert werden. Ein Problem ist dabei, dass die Importländer nicht immer die deutschen oder europäischen Sozial- und Umweltstandards erfüllen.
Gelingt es Deutschland nicht, sich langfristig Rohstoffe zu sichern, seien nach Kempf Zukunftstechnologien „Made in Germany“ in Gefahr: „Innovative Produkte und neue Technologien wie Elektromobilität, Digitalisierung, Industrie 4.0 und die Energiewende vergrößern den Bedarf.“
Fünf-Punkte-Plan soll Rohstoffstrategie ändern
Der erarbeitete Fünf-Punkte-Plan sieht vor, dass der Bundeswirtschaftsminister gleichzeitig auch Rohstoff-Beauftragter wird und die Rohstoffstrategie der Bundesregierung weiterentwickelt. Nach dem Plan sollen Abbauflächen in Deutschland gefördert und bürokratische Hürden abgebaut werden. Außerdem sollen effiziente Raumplanungs-, Genehmigungs- und Zulassungsverfahren sichergestellt werden.
Auch sollte auf internationaler Ebene bei der Rohstoffförderung und der Entwicklungszusammenarbeit enger zusammengearbeitet werden. Dabei schlägt der BDI auch vor, dass die Bundesregierung mit Pilotprojekten der Tiefsee- und Weltraumbergbau gefördert wird.