Das plant Toyota mit Dieselautos
Und warum der Konzern vom Dieselurteil profitiert
Das Bundesverwaltungsgericht hat mögliche Dieselfahrverbote in Städten für zulässig erklärt. Dem Image von Dieselfahrzeugen hat das weniger gutgetan. Autokonzerne müssen umdenken und neue Mobilitätskonzepte marktfähig machen. Ein Vorreiter: Toyota. Der japanische Autohersteller profitiert maßgeblich von der Entwicklung und setzte bereits früh auf Hybrid Antriebe. Der Ansatz der Japaner Benzinmotoren mit Elektroantrieben zu kombinieren, soll den CO2-Ausstoß reduzieren.
Im Rahmen des Genfer Autosalons verkündete Toyota nun Dieselmotoren komplett aus dem Produktportfolio zu verbannen. Johan van Zyl, europäischer Chef von Toyota sagte dazu: „Wir werden keine neue Dieseltechnologie für Pkw mehr entwickeln, wir werden uns auf Hybride konzentrieren.“ Verwunderlich ist dieser Schritt nicht, denn Anfang 2018 waren nur noch 6 Prozent der verkauften Toyota-Fahrzeuge mit Dieselmotoren ausgestattet. Selbst zu den Bestzeiten kam der Anteil nie über 20 Prozent. Deshalb sparte sich Toyota auch schon seit gut 2 Jahren weitere Investitionen in den Antrieb. Im Gegensatz zu europäischen Autobauern, die lange Zeit auf den Diesel gesetzt haben, um CO2-Emissionen zu senken. An der Entwicklung für alternative Antriebe wurde schlicht nicht gearbeitet.
Hybrid als Alternative zum Diesel
Hybridmodelle entwickeln sich hingegen immer mehr zur Cashcow der Japaner: so stieg der Absatz in Europa zuletzt um 14 Prozent – das ist drei Mal so stark wie der Markt, der nur um 3,4 Prozent wuchs. 2017 steigerte Toyota den Anteil von Hybridfahrzeugen in Europa sogar um 45 Prozent.
In Deutschland sind nach dem Stand von Januar 2018 etwa 236.700 Hybridautos zugelassen. Nach Aussagen des Kraftfahrt-Bundesamtes entspricht dies einer Steigerung von über 43 Prozent. Noch stärker stieg der Anteil an Plugin-Hybride: die Anzahl stieg um 112 Prozent auf über 44.400 Autos an.
Toyota punktet vor allem mit einem breiten Angebot an Hybrid-Autos und das nicht erst seit dem Dieselurteil. Schon vor 20 Jahren brachten die Japaner mit dem Modell Prius den ersten Hybrid in Großserie auf den Markt. Seit Ende 2016 ist auch ein SUV-Modell auf dem Markt.
Toyota will auch Elektrowagen entwickeln
In Europa sind derzeit bei reinen Elektroautos Renault, Nissan, Tesla und BMW die Spitzenreiter. Zwar profitieren diese Unternehmen auch von dem Dieselskandal, aber in geringerem Maße als Toyota mit den Hybriden. Das liegt vor allem daran, dass es an einer soliden Lade-Infrastruktur fehlt und die Autos bislang nur eine geringe Reichweite zurücklegen können.
Der japanische Autokonzern Toyota will aber auch in diesem Bereich seine Kompetenz ausbauen und seine Erfahrung bei der Hybrid-Fertigung für die Herstellung von Batterien nutzen.