Studie: Ab 2020 E-Auto Boom erwartet

Diesel wird unbeliebter

Nach einer Studie des Center of Automotive Managements (CAM) wächst die Anzahl an Neuzulassungen von E-Autos bis zum Jahr 2020 international eher moderat. Ab 2020 könnte sich das aber ändern, wie die Studie nun herausfand.
Stefan Bratzel (CAM-Leiter) glaubt, dass der Absatz von E-Autos exponentiell stark wächst in den kommenden Jahren: „Die derzeit vergleichsweise geringen Marktanteile sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein massiver Umbruch der Antriebstechnologien in den nächsten zehn bis 15 Jahren bevorsteht.“ Weiterhin erklärt er: „Befeuert von einer breiten Produktoffensive der globalen Hersteller und wegen einer verbesserten Ladeinfrastruktur ist von einem massiven Wachstum des E-Mobilitätsmarktes auszugehen.“

Ab 2025 rechnet Bratzel mit weltweit 25 Millionen neu zu gelassenen E-Autos: pro Jahr. Nach Ansicht des Autoexperten wird die Zahl auch bis zum Jahr 2030 weiter auf rund 40 Millionen elektrisch angetriebene Autos steigen. Aber: 60 Prozent der Neuwagen hätten nach seiner Schätzung immer noch einen Verbrennungsmotor.

Gründe für E-Boom vielseitig

Bratzel führt für seine Prognose mehrere Gründe an. Zunächst nennt er die Politik, die mit ihren Regularien die E-Mobilität weiter fördert: „Für Deutschland und die EU ist ab 2020 mit einem exponentiellen Anstieg des E-Autoabsatzes zu rechnen, da die OEMs die CO2-Ziele erreichen müssen und Strafzahlungen verhindern dürften.“
Auch komparative Wettbewerbsvorteile der Elektromotoren gegen Verbrenner ist ein weiterer Grund für die zu erwartende Absatzsteigerung.

Nach CAM werden sich die Herstellkosten für Benzin- und Diesel-Fahrzeuge durch verschärfte Umweltregularien in den kommenden Jahren verteuern. „Gleichzeitig werden die Kosten für reine Elektrofahrzeuge vor allem durch günstigere Batteriezellkosten pro kWh deutlich sinken und technologische Innovationen insbesondere im Hinblick auf Reichweite und Ladedauer den Kundennutzen erhöhen“, so Bratzel.

Vorreiter China

Auch wenn China derzeit noch der Leitmarkt für E-Mobilität ist, hat sich der Markt auch in Deutschland weiterentwickelt: 2017 wurden in der Bundesrepublik 54.492 Elektrofahrzeuge verkauft, was einem Plus von 117 Prozent gegenüber 2016 entspricht. Der Marktanteil verdoppelte sich auf 1,6 Prozent. Unbeliebter wird in Deutschland hingegen der Diesel: 2017 lag der Marktanteil nur noch bei 38,8 Prozent. 2016 waren es noch 45,9 Prozent. Im Dezember letzten Jahres sank er sogar auf nur noch 33,4 Prozent aller neuzugelassenen Autos.

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