Varta will sich an Batteriewerk beteiligen

Planung einer neuen Gigafactory

Batteriehersteller Varta wittert eine große Chance: Das Unternehmen möchte sich an dem Bau einer Gigafactory in Deutschland beteiligen. Dort könnten Batteriezellen produziert werden, die für die Herstellung von Elektroautos benötigt werden.

Auch das Fraunhofer Institut soll an einem solchen Projekt beteiligt sein. Ziel ist es eine Massenproduktion von Batteriezellen aufzubauen, um gegenüber dem asiatischen Markt bestehen zu können. Diese bestimmen bislang den Markt.

Varta will nicht nur forschen

Als Standort ist Ellwangen in Baden-Württemberg im Gespräch. Dort soll mithilfe von Fördergeldern der Landesregierung im nächsten Jahr eine Fertigungslinie eingerichtet werden. Varta hat seinen Hauptsitz in der 24.000 Einwohner großen Stadt. Das Unternehmen beschäftigt dort etwa 1.300 Mitarbeiter. Das Bundesland steuert mehrere Millionen Euro zu dem Projekt bei. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut hofft dadurch, dass heimische Unternehmen nicht von Herstellern aus Fernost abhängig sind.

Hebert Schein, Chef des Batterieherstellers betonte, dass es nicht nur um die Forschung gehe, sondern danach auch produziert werden soll. Welche weiteren Partnerunternehmen an dem Projekt beteiligt sind, ist bislang noch nicht bekannt.

„Wir sprechen mit vielen Marktteilnehmern und evaluieren dann unsere Chancen“, so Schein. Der US-Autobauer Ford wird derzeit als Partner gehandelt, bestätigt ist das aber nicht. Auch ist noch nicht bekannt, ab wann die Unternehmen in Produktion gehen.

Autohersteller zurückhaltend

Durch den Börsengang im Oktober dieses Jahres konnte Varta rund 233 Millionen Euro generieren. Etwa 150 Millionen Euro davon sollen in den Ausbau der Produktion gesteckt werden.

Die großen deutschen Automobilhersteller sind derzeit noch zurückhaltend bei der Investition in eigene Produktionen von Elektroautobatterien. Denn der Aufbau einer solchen Fabrik kostet Milliarden – ein Risiko das selbst die großen, wie VW, Daimler und BMW scheuen. Das Fraunhofer Institut ist das Ansicht, dass Varta derzeit das einzige deutsche Unternehmen sei, das Erfahrung in der Massenproduktion von Batteriezellen habe. Für das Unternehmen ist daher der Markteintritt mit einem geringeren Risiko verbunden.