Volkswagen: Kobalt-Verhandlungen gescheitert
Volkswagen will weiter langfristig Kobalt-Lieferanten binden und scheitert
Der Wolfsburger Autokonzern Volkswagen startete nach denen im September gescheiterten Verhandlungen mit Kobaltlieferanten einen neuen Anlauf. Aber auch die Verhandlungen sind erneut gescheitert.
Volkswagen hat mit mehreren potenziellen Lieferanten, unter anderem Glencore (Schweiz), Huayou Cobalt (China), Traxys, Freeport-McMoran (USA) und die Eurasian Resources Group (ERG), verhandelt. Die Teilnahme an den Verhandlungen bestätigt hat aber nur ERG.
Ziel von Volkswagen ist es einen Festpreis auszuhandeln. Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert eine anonyme Quelle: „Sie wollen Preise unterhalb des Marktwertes, sie müssen noch viel über Kobalt lernen.“ Das sei ein Grund, warum die Verhandlungen gescheitert seien.
Kobalt – ein gefragter Rohstoff
Die steigende Nachfrage nach Elektro-Autos, lässt auch den Bedarf an Kobalt rasant steigen. Der Rohstoff ist einer der am meisten gefragten Ressourcen. Angebot und Nachfrage bestimmen seit jeher den Preis, weshalb dieser sich für Kobalt seit Dezember 2015 verdreifacht hat.
Weiterhin problematisch: Kobalt wird vor allem in der Demokratischen Republik Kongo abgebaut. Immer wieder kommt es dort zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Der Kongo gilt es bürgerkriegsgefährdet. Besonders Konzerne wie Volkswagen stehen daher unter Druck, ihre Supply Chain nachhaltig zu gestalten. Auch der Abbau von Kobalt muss daher Compliance Richtlinien der Konzerne erfüllen.
Amnesty International kritisiert immer wieder die Menschenrechtsverletzungen im Kongo, die mit dem Abbau von Kobalt einhergehen. Projekte, wie beispielsweise das Enough Project, nehmen regelmäßig weltweite Konzerne unter die Lupe. Nach einem aktuellen Ranking bemüht sich vor allem Apple um konfliktfreie Rohstoffe. War 2010 noch keine Mine im Kongo als konfliktfrei zertifiziert, sind es im April 2017 immerhin schon 420 gewesen.