Kloepfel Engineering verabschiedet Heinz Welters

5 Jahre gehörte Heinz Welters zum Kloepfel Engineering Team. Ende des Jahres 2016 wurde der Senior Consultant pensioniert. Im Interview erzählt der 65-jährige über die Herausforderungen in seinem Berufsleben und über die nun bevorstehende Zeit – die Rente.

Wie bist Du zu Kloepfel Engineering gekommen?

Heinz Welters: Oh, das ist eine längere Geschichte: Ich bin 2009 aus einer Insolvenz heraus arbeitslos geworden. Ich kannte Manfred Esser (Anm. d. Red.: Geschäftsführer Kloepfel Engineering). Über andere Kollegen, hat er mich dann gefragt, ob ich für ihn arbeiten würde. Und dann habe ich natürlich ja gesagt. Seit April 2011 bin ich nun bei Kloepfel Engineering als freier Mitarbeiter tätig. Ich arbeite auch noch ab und zu mal für zwei andere Firmen. Aber hauptsächlich für Cost Control, bzw. Kloepfel Engineering.

Was macht Dir an der Arbeit bei Kloepfel Engineering am meisten Spaß?

Kloepfel Group Geschäftsführer Marc Kloepfel, Kloepfel Engineering Geschäftsführer Manfred Esser und Pensionär Heinz Welters (v.l.n.r.)

Heinz Welters: Ich komme aus der Produktion und war zuletzt Abteilungsleiter in der Arbeitsvorbereitung. Das waren ähnliche Aufgaben wie hier, also Firmen zu beraten, wie man Teile besser produzieren kann, vorher dafür Berechnungen anzustellen, die man dann mit den Firmen durchdiskutiert, um Kosten zu sparen – sei es in Form von Zeit oder von Material.

Was wirst Du von Kloepfel Engineering vermissen, wenn Du nicht mehr hier bist?

Heinz Welters: Ich werde wahrscheinlich nichts vermissen, weil ich solange ich es noch gesundheitlich kann, weiterhin für Kloepfel Engineering arbeite. Auch wenn ich nicht mehr die ganze Zeit hier bin. Ich bleibe dem Team also in begrenzter Zeit erhalten.

Wenn Du die Arbeit in einem Wort beschreiben müsstest, welches wäre das?

Heinz Welters: Sehr lehrreich und sehr interessant.

Wie gestaltete sich Dein bisheriger Werdegang?

Heinz Welters: Ich habe eine Ausbildung als Werkzeugmacher gemacht und dann habe ich auch jahrelang als Werkzeugmacher gearbeitet. Während dieser Arbeitszeit habe ich meine Fachhochschulreife nachgeholt und habe dann ein Ingenieur Studium angeschlossen. Danach war ich in mehreren Bereichen tätig. Angefangen von der Arbeitsvorbereitung, in der Konstruktion, im Einkauf… Ich habe also sehr viele Stationen durchlaufen. Zum Schluss bin ich wieder zurück in die Arbeitsvorbereitung gegangen. Ich war dann über zwölf Jahre Leiter der Arbeitsvorbereitung in einem Blechverarbeitungsbetrieb.

Deine Ausbildung als Werkzeugmacher: Gibt es das heute noch so in der Form?

Heinz Welters: Ich denke ja, nur sind die Inhalte heute etwas anders geworden. Denn zu der Zeit als ich gelernt habe, gab es noch nicht diese ganz modernen Produktionseinrichtungen. Da war also noch sehr viel Handarbeit gefragt, was heute alles über moderne Maschinen durchgeführt wird. Natürlich hat sich das Bild geändert, aber den Beruf des Werkzeugmachers gibt es immer noch. Und der wird auch in vielen Bereichen gebraucht – angefangen vom Stanzen übers Kunststoffspritzen bis hin zum Gießen. Da wird viel Know-how von Werkzeugmachern benötigt.

Welches Projekt ist dir am besten in Erinnerung geblieben?

Heinz Welters: Ein Projekt war in einer Firma, da ging es um Montage von Elektrobaugruppen. Ich denke, die Firma hat sehr viel eingespart, weil ich die Arbeitsplätze neu strukturiert und eingerichtet habe. Vorher war dort die Arbeit so organisiert, dass die Leute sehr viel laufen mussten, um an ihr Material zukommen.

Für was hast Du nun endlich Zeit durch die Pensionierung?

Heinz Welters: Ich werde sehr viel wandern, sehr viel Fahrrad fahren und meine Frau ärgern (lacht). Das sind so die Sachen, die ich vorhabe. Ich bin auch noch in der freiwilligen Feuerwehr tätig. Da kommt natürlich auch noch das ein oder andere. Also ich habe schon Beschäftigung genug.

Die freiwillige Feuerwehr ist doch bestimmt ein sehr zeitintensives Hobby oder?

Heinz Welters: Ja, das war mal ein zeitintensives Hobby. Ich bin seit 40 Jahren in der freiwilligen Feuerwehr, aber seit fünf Jahren, darf ich nicht mehr aktiv dabei sein. Da ist also die Altersgrenze noch fünf Jahre eher, als das normale Rentenalter. Jetzt ist das nur noch Hobby, da ich nicht mehr aktiv am Dienst teilnehme.

Zurück zu Deinem Berufsleben: Hast Du einen Rat für neue Mitarbeiter und Berufseinsteiger?

Heinz Welters: Man muss eine längere Lehrzeit „durchmachen“, um sich an die einzelnen Technologien heranzuwagen, um dort auch fachkompetente Antworten zu geben. Das ist für Berufsanfänger sehr schwierig und sehr aufwendig. Aber auch gestandene Leute, die schon länger im Berufsleben sind, müssen neue Herausforderungen annehmen und neue Technologien lernen, wie ich das auch machen musste. Ich bin nach ungefähr 40 Arbeitsjahren hier hingekommen. In den 40 Jahren habe ich nicht so viel Neues gelernt, wie in den fünf Jahren die ich jetzt bei Kloepfel Engineering bin. Und man sollte auch ein bisschen pädagogisches Geschick haben und nie mit der Brechstange an die Aufgaben gehen.

Zum Abschluss: Gibt es etwas, dass Du dem Team mit auf den Weg geben möchtest?

Heinz Welters: Ja, alle Herausforderungen annehmen!

Sprichst Du da aus Erfahrung?

Heinz Welters: Ja, denn ich bin in so viele Sachen reingeworfen worden. Deshalb habe ich auch gesagt, dass ich sehr viel gelernt habe während der Zeit bei Kloepfel Engineering. Das hätte ich wahrscheinlich nicht gelernt, wenn ich auf meiner Schmalspur Blechbearbeitung sitzen geblieben wäre.

Vielen Dank für das Interview!