3D-Druck: Daran arbeitet Boeing

Oerlikon und Boeing arbeiten an einem besonderen 3D-Druck

Gemeinsam mit dem Schweizer Industriekonzern Oerlikon arbeitet der US-Flugzeughersteller Boeing an einem Standardverfahren, Flugzeugteile aus Titan mithilfe von 3D-Druck zu fertigen. Die Partnerschaft soll 5 Jahre dauern. Durch die Zusammenarbeit wollen beide Konzerne die gewonnenen Daten nutzen, um Dienstleister von 3D-Drucken bei der Produktion von Metallkomponenten mit verschiedenen Maschinen und Materialien zu unterstützen.

Bei der Zusammenarbeit liegt der Fokus auf der Industrialisierung von Metall-3D-Druck mit Titanpulver. Die hergestellten Teile müssen allerdings den Voraussetzungen der US-Bundesbehörde für Luftfahrt und dem Verteidigungsministerium entsprechen. Auch das soll in dem Projekt sichergestellt werden.

Leo Christodoulou, Chief Technologist bei Boeing sagte dazu: „Diese Vereinbarung ist ein bedeutender Schritt um den tatsächlichen Wert Additiver Technologien basierend auf Titanpulver für die Raum- und Luftfahrtindustrie freizusetzen.“ „Boeing und Oerlikon werden zusammen an der Standardisierung der Betriebsabläufe in der Additiven Fertigung arbeiten – von Pulver-Management bis zum fertigen Produkt – um damit die Entwicklung einer breiten Palette an sicheren, verlässlichen und kosteneffizienten Titan-Strukturbauteilen für die Raum- und Luftfahrt zu ermöglichen“, führt er weiter aus.

Durch die Kooperation wollen sich beide Unternehmen gegenseitig unterstützen. Die Branche steht derzeit vor der Herausforderung neue Möglichkeiten zu entwickeln, wie Qualitäts- und Kostenziele erreicht werden können. Dafür müssen Materialien, Prozesse, additive Fertigungstechnologien und eine qualifizierte Lieferkette auf Herz und Nieren geprüft werden.

Boeing nutzt 3D-gedruckte Teile im Dreamliner

Nach Unternehmensangaben von Boeing besitzt der Flugzeughersteller derzeit rund 50.000 3D-gedruckte Komponenten, die neben der kommerziellen Luftfahrt auch in militärischen und Raumfahrtprogrammen eingesetzt werden.
Im 787 Dreamliner wird seit 2017 ein Strukturbauteil aus Titan, welches durch den 3D-Druck gefertigt wurde, in einem kommerziellen Flugzeug verbaut. Mit der Gründung der „Boeing Additive Manufacturing“ Organisation (Gründung: 2017) hat sich der US-Konzern verstärkt auf die Additive Fertigung fokussiert.

Oerlikon ist ein Dienstleister für Additive Fertigung aus der Schweiz, der für die gesamte Wertschöpfungskette 3D-Druck-Services anbietet. Das Dienstleitungsportfolio des Unternehmens umfasst Metallpulver-Produktion, Design, Fertigung, Nachbearbeitung und Qualitätskontrollen.