Baumaschinenindustrie legt 2017 zu

Umsätze und Auftragseingänge in der Baumaschinenindustrie boomen

Die deutsche Baumaschinenindustrie hat das vierte Jahr in Folge ein Wachstum verzeichnet. Das Jahr 2017 schloss die Industrie mit einem Umsatzplus von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr ab. Der Branchenumsatz betrug somit 10,8 Milliarden Euro. Auch der Auftragseingang lag am Jahresende um 19 Prozent höher. 2018 blickt die Branche optimistisch entgegen, Experten rechnen mit einer Umsatzsteigerung von 8 Prozent. „Seit Jahren haben wir einen solch einhellig großen Optimismus wie heute nicht mehr gespürt“, kommentierte Joachim Strobel, Geschäftsführer der Liebherr-EMtec GmbH und Vorsitzender der Fachgruppe Baumaschinen im VDMA.

Deutscher Markt und Europa sind Motor

Der deutsche Markt war der Treiber für die gute Entwicklung in 2017. Hier konnten die Hersteller auf einem bereits hohen Niveau noch einmal 3 Prozent im Absatz zulegen. In Europa wurden im letzten Jahr rund 20 Prozent mehr Baumaschinen abgesetzt als 2016. In Nord- und Westeuropa befanden sich die Baumaschinenverkäufe auf Rekordniveau; in Süd- und Mittelosteuropa zog die Nachfrage – von niedrigem Niveau kommend – stark an. Russland macht den Herstellern trotz der jüngsten Erholung weiterhin Sorge. In dem einst boomenden Markt konnten die deutschen Hersteller noch nicht an alte Zeiten anknüpfen.

Hohe Kapazitätsauslastung und längere Lieferzeiten

Nach einem Ifo-Konjunkturtest lag die Kapazitätsauslastung der deutschen Hersteller von Baumaschinen und Baustoffanlagen Anfang 2018 bei 89 Prozent. Neben Materialknappheit werden 2018 auch Personalengpässe ein Hindernis sein. Lange Lieferzeiten der Komponentenzulieferer sind die Kehrseite des hohen Auftragsbestandes in vielen Teilbranchen.

Flexibilität sichert Beschäftigung

In der ungewöhnlichen Boom-Situation qualifiziertes Personal zu finden, ist die zweite große Herausforderung für die Industrie. Es fehlen nicht nur Ingenieure und Techniker, sondern auch Menschen, die Baumaschinen bedienen können. Mit 40.000 Beschäftigen trägt die vorwiegend mittelständisch geprägte Bau- und Baustoffanlagenindustrie in hohem Maße zur Sicherung von Industriearbeitsplätzen in Deutschland bei. Sie bietet vielen Menschen unterschiedlichster Qualifikationen eine berufliche Heimat und das praktisch ohne prekäre Arbeitsverhältnisse. Geht es nach den Herstellern, so soll das so bleiben.