Neue Möglichkeiten für Wasserstrahlschneiden
Forscher der TU Chemnitz zeigen revolutioniertes Verfahren des Wasserstrahlschneidens
Bislang galt das Fertigungsverfahren Wasserstrahlschneiden vor allem für Metall, Glas, Keramik, Gestein Holz oder Kunststoffe als geeignet. Wissenschaftler der TU Chemnitz haben nun gezeigt, dass mit einem Wasser-Abrasivmittel-Strahl auch meterdicker Stahl und sehr harte technische Keramiken geschnitten werden können. Besonders die dabei nun mögliche Präzision und Geschwindigkeit ist für die Forscher revolutionär.
Präzise und effektiv
Bereits seit den 90er Jahren wird das Fertigungsverfahren wegen der großen Schneidleistung in der Erdölgewinnung, dem Rückbau von Kernkraftwerken und der Kampfmittelbeseitigung verwendet. Nun können also auch filigrane Teile aus Hochleistungswerkstoffen mit dem neunen NC-Bearbeitungszentrum äußerst effizient mit dem Wasser-Abrasivmittel-Strahl geschnitten werden.
Martin Dix, Abteilungsleiter der Lehr- und Forschungsgruppe Fertigungstechnik/Spanen an der Professur Werkzeugmaschinen und Umformtechnik sagt: „Diese Weiterentwicklung der Suspensionsstrahltechnik und der Maschine erhöhen die Effizienz und Strahlstabilität und ermöglicht bisher nicht umsetzbare Bearbeitungen, wie den Beschnitt von technischen Keramiken.“
Wasserstrahlschneiden als Konkurrenz zum Laser
Bei der Suspensionsstrahl-Technologie wird das Abrasivmittel unmittelbar im Hochdruckbereich zugegeben. Die Forscher der TU Chemnitz entwickelten hierfür ein neues NC-Bearbeitungszentrum. Dadurch kann die Technologie in der Maschinenbau-Branche genutzt werden, da eine höhere Positioniergenauigkeit und eine Steigerung der Schnittqualität erreicht wird.
Seit über 25 Jahren forscht die Professur, in Kooperation mit führenden Unternehmen aus der Branche, am Wasserstrahlschneiden. Das Verfahren wird somit immer mehr zu einer echten Alternative zum Laserschneiden. Nach Angaben der Forscher könnte das Verfahren der Suspensionsstrahltechnik vor allem in Bereichen Verwendung finden, in denen dicke Faserverbundwerkstoffe, Hartmetalle und sehr harte technische Keramiken verbaut sind. Dies ist zum Beispiel in Katalysatoren, Chemieanlagen, Heizelementen oder Kaffeeautomaten der Fall. Markus Dittrich, Projektleiter, erklärt: „Unsere Forschungsergebnisse zeigen, dass dank der neuen Technologie eine kostengünstigere, flexiblere und schnellere Produktion möglich ist.“