Chinesen übernehmen insolventen VW-Zulieferer SAM

Arbeitsplätze bleiben erhalten

Der insolvente Autozulieferer Sam automotive group wird von dem chinesischen Konzern Fuyao übernommen. Das teilte der zuständige Insolvenzverwalter der Gläubigerversammlung am Montag mit, nach dem zuvor der Gläubigerausschluss am Freitag bereits zugestimmt hatte. Die Übernahme muss aber noch von den Kartellbehörden genehmigt werden.

Kaufpreis unbekannt

Der verantwortliche Insolvenzverwalter Dr. Holger Leichtle wertete die Übernahme als Erfolg, da dadurch alle Arbeitsplätze gesichert werden konnten und das Unternehmen erhalten bliebe. Über die Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart.

„Die vergangenen Wochen und Monate waren für die Belegschaft alles andere als einfach. Umso mehr freut es mich, dass wir zu einer guten Lösung ohne Arbeitsplatzverlust gekommen sind. Aus meiner Sicht passt die SAM sehr gut in das Portfolio des Fuyao-Konzerns“, so Leichtle.

SAM meldete 2018 Insolvenz an

Der künftige Eigentümer, die Fuyao Glass Group Industries, beschäftigt über 25.000 Mitarbeiter. Der Konzern ist spezialisiert auf den Bereich Automobilverglasung und erwirtschaftet damit einen Umsatz von jährlich 2 Milliarden Euro. Zu den Kunden von Fuyao gehören viele große internationale Automobilhersteller. Die Europazentrale befindet sich wie auch der Sitz von SAM in Baden-Württemberg.

SAM beschäftigt derzeit fast 2.000 Mitarbeiter an elf Standorten. Den Großteil des Umsatzes von insgesamt 280 Millionen Euro erzielte der Zulieferer mit Volkswagen, die auch zu den Kunden von Fuyao zählen. 2018 meldete das baden-württembergische Unternehmen die Insolvenz an. Gründe waren vor allem die mangelnde Nachfrage und ein Großbrand im Werk Böhmenkirch. Die Umsatzeinbrüche waren seitdem zu groß für das Unternehmen.