Magnesium als Rohstoff für Batterien?

Forscher tüfteln an alternativen Batterien für E-Autos

Der Ausbau der E-Mobilität ist derzeit eines der meist diskutierten Themen. Doch die ehrgeizigen Ziele der Politik, bis 2020 eine Millionen E-Autos auf Deutschlands Straßen zu bringen, ist jetzt schon gescheitert. Neben der mäßigen Ladeinfrastruktur und eine geringe Reichweite werden auch immer die knappen Rohstoffe für Lithium-Ionen-Batterien debattiert.

Doch Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) entwickeln in Kooperationen mit verschiedenen europäischen Partnern Batterien auf Magnesium Basis. Die EU fördert das Projekt mit 6,5 Millionen Euro.

Magnesium bietet viele Vorteile

Professor Maximilian Fichtner (Helmholtz-Institut Ulm) erklärt den Vorteil solcher Batterien: „Magnesium ist ein vielversprechendes Material und einer der wichtigsten Kandidaten unserer Post-Lithium-Strategie.” Denn Magnesium hat eine höhere Energiedichte als Lithium und gilt auch als sicherer. Der Grund dafür ist, dass Magnesium-Anoden im Gegensatz zu Lithium-Ionen keine Dendrite bildet. Das sind elektrochemische Ablagerungen, die Störungen oder sogar Kurzschlüsse verursachen können.

Der Forscher glaubt an das Projekt und hofft mit den Ergebnissen nicht nur die E-Mobilität, sondern auch den Ausbau von dezentralen Heimspeichern zu verändern. Ein weiterer Vorteil von Magnesium-Batterien ist die Langlebigkeit und die hohe Verfügbarkeit.

Unabhängigkeit von asiatischen Produzenten

Immer wieder gibt es in den Medien Berichte über die teils menschenunwürdigen Abbaubedingungen, unter denen der Rohstoff Lithium gewonnen wird. Zudem ist Lithium ein eher seltener Rohstoff. Zum Vergleich: Magnesium kommt etwa 3.000 Mal häufiger vor. Auch in puncto Recycling ist Magnesium nachhaltiger.

Die Wissenschaftler sind sich deshalb einig: „Kommt Europa bei der Entwicklung zügig voran, könnten Magnesiumbatterien außerdem dabei helfen, die Dominanz der asiatischen Produzenten von Batteriezellen zu vermindern und eine konkurrenzfähige Batteriefertigung in Europa zu etablieren.”

Bis das aber soweit ist, werden wohl noch einige Jahre vergehen, denn bislang gibt es seitens des KITs noch keine Berichte darüber, wie weit die Forschung tatsächlich ist.