Daimler kauft Batteriezellen für Milliarden
VW liebäugelt mit eigener Fertigung
Der deutsche Autokonzern Daimler will sich für die Elektromobilität rüsten und sichert sich Batteriezellen für mehrere Milliarden Euro. Diese kann der Autobauer dann in den Elektromodellen verbauen.
Das Unternehmen teilte mit, dass bis zum Ende des Jahres 2030 Batteriezellen im Wert von über 20 Milliarden Euro gekauft werden. Einkaufschef von Mercedes-Benz Cars, Wilko Stark, sagte: „So stellen wir zusammen mit unseren Lieferpartnern die Versorgung des globalen Batterie-Produktionsverbundes heute und künftig mit den jeweils neuesten Technologien sicher.“
Daimler treibt Elektrooffensive voran
Der Bedarf an Batteriezellen, die für die Herstellung von Elektroautos notwendig sind, steigt kontinuierlich an. Daimler will beispielsweise in den kommenden vier Jahren alle Pkw Modelle auch als elektrisch angetriebene oder Hybrid-Varianten anbieten. Für die Elektromobilität führt der Stuttgarter Autobauer auch eine neue Marke ein: EQ. Darunter sollen über zehn vollelektrische Fahrzeuge entwickelt und vertrieben werden.
Dass die Modelle auch bei den Kunden ankommen, da ist sich Daimler sicher. Das erklärte Ziel: rund ein viertel des Gesamtabsatzes soll bis 2025 über batteriebetriebene Fahrzeuge generiert werden. Besonders ehrgeizig: das soll nicht nur die Pkw der Marke Mercedes, sondern auch für Kleintransporter, Busse und Lkw gelten.
Autokonzerne sichern sich Zugang
Angesichts des voranschreitenden Klimawandels wird die Zeit immer knapper, das Pariser Klimaabkommen einzuhalten. Problem bei der Elektrifizierung von Fahrzeugen ist die Beschaffung von Batteriezellen. Denn für diese werden Rohstoffe, wie Lithium und Kobalt benötigt. Die großen deutschen Autokonzerne suchen derzeit nach Wegen, um sich den Zugang zu Batteriezellen zu sichern.
So hat BMW beispielsweise für die kommenden zehn Jahre Zellen bei dem Hersteller CATL aus China bestellt. Kostenpunkt: vier Milliarden Euro. Volkswagen hingegen denkt sogar darüber nach, eine eigene Batteriezellenfertigung aufzubauen. Für den Wolfsburger Konzern könnte sich das lohnen, denn im Vergleich zu Daimler verkaufte VW 2017 drei Mal so viele Fahrzeuge. Derzeit greift Volkswagen noch auf verschiedene Zulieferer zurück.