Cotesa wird von AT&M übernommen
Wirtschaftsministerium gibt grünes Licht
Der deutsche Flugzeugzulieferer Cotesa ist von einem chinesischen Konzern übernommen worden. Das Unternehmen aus Mittweida beliefert Airbus und Boeing mit Teilen aus Kohlefaser. Die Verhandlungen über eine mögliche Übernahme zogen sich über Monate hin. Nach der Prüfung des deutschen Wirtschaftsministeriums ist die Übernahme durch AT&M nun beschlossene Sache.
AT&M (Advanced Technology & Materials) ist eine Tochterfirma von China Iron & Steel Research Institute Group – ein chinesischer Staatskonzern. Cotesa erhofft sich durch die Übernahme einen leichteren Zugang zum chinesischen Markt und will deshalb auch in Zukunft den staatlichen chinesischen Flugzeugbauer Comac beliefern.
Cotesa will weiterwachsen
Nach Aussage des Geschäftsführers Jörg Hüsken waren mehrere Investoren an einer Übernahme interessiert, doch die Chinesen hätten das beste Konzept vorgelegt. Nach einem Bericht des „Handelsblatt“ will AT&M auch ein neues Werk in China bauen.
Laut Hüsken werde die Mitarbeiterzahl an den Cotesa Standorten in Mittweida und Mochau ausgebaut werden. In den nächsten drei Jahren soll die Belegschaft von 750 auf 1200 Mitarbeiter aufgestockt werden. Für das laufende Jahr will der Flugzeugzulieferer einen Umsatz von 65 bis 70 Millionen Euro realisieren.
Politiker wollen deutsche Unternehmen vor Übernahme besser schützen
Bereits im Dezember 2017 war bekannt geworden, dass das Bundeswirtschaftsministerium die Übernahme nach dem verschärften Außenwirtschaftsgesetzt überprüft. Vor wenigen Wochen kam dann grünes Licht seitens der Behörde.
In letzter Zeit wird verstärkt über die Übernahme von chinesischen Konzernen in Europa diskutiert. Im Zuge dessen hat die Bundesregierung deshalb ihr Vetorecht gegen mögliche Übernahmen von Investoren aus dem Ausland verschärft.
Immer wieder werden Stimmen auch von Politikern laut, die sich für eine härtere Gangart gegenüber China aussprechen. Das Wirtschaftsministerium greift vor allem bei Branchen ein, die für die Sicherheit- und Landesinteressen von Bedeutung sind. Das betrifft beispielsweise Branchen wie Telekommunikation / IT, Rüstung oder Strom- und Wasserversorgung.
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