Daimler baut neue Werke

Investitionen in Milliarden Höhe

Mercedes-Produktionschef Markus Schäfer hat gegenüber der „Automobilwoche“ bekannt gegeben, dass Daimler seine PKW-Produktion mit neuen Werken ausbauen will.

„Die Werke in unserem weltweiten Produktionsnetzwerk sind hoch ausgelastet. Deshalb bauen wir unsere Kapazitäten marktnah weiter aus und gehen in Richtung drei Millionen Einheiten“, so Schäfer.

Demnach sollen bis Ende 2020 drei neue große Werke eröffnet werden. Noch in diesem Jahr wird das Werk im mexikanischen Aguascalientes in Betrieb genommen. Dort sollen ab dem dritten Quartal Autos der neuen Kompaktklasse vom Band rollen. Bis zu 230.000 Einheiten können in dem Werk, das eine Kooperation mit Nissan ist, realisiert werden.

Daimler investiert über drei Milliarden Euro

Ein weiteres Werk mit einer ähnlichen Kapazität wird Ende 2019 in Kecskemét in Ungarn eröffnet. Auch in Peking soll ein zweiter Standort von Daimler eröffnet werden. Schäfer sagte zu den Plänen: „In der ersten Ausbaustufe können wir hier 150.000 bis 200.000 Einheiten produzieren.“

Mit dem chinesischen Partner BAIC betreibt Daimler bereits ein Werk in Peking. Dieses soll nach dem Medienbericht für rund 1,5 Milliarden Euro umgebaut werden. Der Daimler-Konzern plant Investitionen von über drei Milliarden Euro für die Fertigung im Ausland auslegen zu wollen.

Investitionen auch in die Elektromobilität

Das Stuttgarter Unternehmen gab ebenfalls vor kurzem bekannt, in den kommenden zwei Jahren über 100 Millionen Euro in den Produktionsstandort in Thailand investieren zu wollen. Dort soll eine neue Batterieproduktion entstehen. Daimler könnte dann in sechs Fabriken auf drei Kontinenten Batterien herstellen. Die neue Produktion in Bangkok wird in Kooperation mit dem chinesischen Partner TAAP gebaut.

In Betrieb ist aber bislang nur das Werk in Kamenz (Sachsen). Noch in Planung oder im Bau sind ein Zweitwerk in Kamenz, Peking, Tuscaloosa (USA) und in Stuttgart-Untertürkheim.

BMW setzt ebenfalls auf Südostasien

Auch der Konkurrent BMW dringt auf den thailändischen Markt und plant ebenfalls den Bau einer Akku-Fabrik. Der bayrische Autobauer konnte seine Verkäufe in Thailand um 36 Prozent in 2017 steigern und auch Mercedes ist mit 14.000 verkauften Autos alles andere als erfolglos. VW hingegen scheut sich noch vor Investitionen in Südostasien. Wichtiger scheint derzeit für den Wolfsburger Konzern der chinesische Markt. Vergangene Woche gab Opel bekannt, eine neue Fertigung in Namibia eröffnen zu wollen.