Deutsche Industrie: Auftragspolster von 6 Monaten

Trotz leichten Rückgängen

Die Industrie in Deutschland konnte sich trotz der zuletzt etwas schwächeren Nachfrage ein Auftragspolster von 6 Monaten zulegen. Das meldete das Statistische Bundesamt gestern.

Investitionsgüter besonders gut gerüstet

Würden von heute auf morgen keine neuen Aufträge mehr dazu kommen, könnten die Unternehmen noch ein halbes Jahr weiter produzieren – ohne Umsatzeinbußen.

Der Puffer für schlechtere Zeiten war noch nie größer als derzeit. Die Statistik wird seit 2015 erhoben. Besonders gut aufgestellt sind derzeit die Hersteller von Investitionsgütern wie Maschinen und Fahrzeuge. Der Auftragsbestand reicht sogar über 7 Monate.

Handelskonflikt und Brexit belasten Industrie

Trotz des Auftragspolsters ist die Industrie in einer Auftragskrise. Es ist die längste seit der Finanzkrise 2008 / 2009. Bereits den vierten Monat in Folge sind die Bestellungen im April 2018 rückläufig. Konkret erhielten die Unternehmen 2,5 Prozent weniger Aufträge als noch im Vormonat. Als Grund wird vor allem die schwache Nachfrage aus dem Heimatmarkt Deutschland und der Eurozone genannt.

Durch den Handelskonflikt mit den USA und dem Brexit wird die Situation für die Bundesrepublik zusätzlich erschwert. Die schwächelnde Nachfrage könnte also noch eine Zeitlang anhalten.