Diesel-Skandal: Bosch wird zur Kasse gebeten

90 Millionen Euro Strafe

Der Diesel-Skandal kostet nicht nur die Autohersteller Millionen. Das bekommt jetzt Automobilzulieferer Bosch zu spüren. Dem Unternehmen wurde von der Staatsanwaltschaft Stuttgart ein Bußgeld in Höhe von 90 Millionen Euro auferlegt.

Die Begründung: „fahrlässige Verletzung der Aufsichtspflicht in Unternehmen“. Das teilte die Justizbehörde am Donnerstag mit. Bosch scheint die Entscheidung akzeptiert zu haben und reichte keine Rechtsmittel gegen den Entscheid ein. Demnach werde das Geld innerhalb von sechs Wochen an das Land Baden-Württemberg gezahlt.

VW prüft Schadenersatzforderungen gegen Bosch

Damit ist der Diesel-Skandal aber noch nicht gänzlich für den Zulieferer ausgestanden. Nach wie vor laufen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, ob Mitarbeiter von Bosch bei der Vertuschung geholfen und sich somit strafbar gemacht haben. Das berichtete unter anderem das Magazin Wirtschaftswoche im August 2018.

Auch ist noch unklar, ob Volkswagen Schadensersatzforderungen an Bosch stellt. Derzeit werde ein entsprechender Antrag bei dem Wolfsburger Autobauern geprüft, berichtet der Spiegel im Februar dieses Jahres.
Mit dem Bußgeld von 90 Millionen Euro zahlt der Zulieferer deutlich weniger Strafe, als die Automobilhersteller. Volkswagen, Audi und Porsche mussten zusammen über zwei Milliarden Euro zahlen, allein der Sportwagenhersteller Porsche muss über 500.000 Euro Strafe zahlen.

Diesel-Skandal kostet Volkswagen Milliarden

Laut Staatsanwaltschaft habe Bosch im Jahr 2008 über 17 Millionen Motorsteuer- und Dosiersteuergeräte an unterschiedliche Autohersteller ausgeliefert. Diese sollen unzulässige Software enthalten haben, um den Stickoxid Ausstoß zu manipulieren.

Der Diesel-Skandal kostete den Volkswagen Konzern bislang über 30 Milliarden Euro. Die meisten Kosten entfielen auf Strafen, Rechtsanwaltskosten und Vergleiche mit Kunden. Alleine in Deutschland waren über 3 Millionen Fahrzeuge mit einer manipulierten Software ausgestattet worden.