EU von Strafzöllen bis Mai ausgenommen

Fünf der sieben wichtigsten Stahllieferanten von Zöllen befreit

Vorerst erheben die USA keine Strafzölle auf Stahl und Aluminium aus der EU. Allerdings nur bis Mai. Schlechter sieht es hingegen für China aus, die von den milliardenschweren Strafzöllen betroffen sind. Aus Peking wurden Gegenmaßnahmen angekündigt.

In den nächsten sechs Wochen kündigte Peter Altmaier (Bundeswirtschaftsminister) an, weiter verhandeln zu wollen. Die europäischen Staaten wollen, dass Unternehmen aus der EU dauerhaft von Schutzzöllen auf Stahl- und Aluminium ausgenommen werden. Unterdessen herrscht vorerst Erleichterung bei Vertretern der deutschen Wirtschaft. Holger Bingmann, Präsident des Außenhandelsverbandes BGA, sagte dazu: „Uns fällt ein großer Stein vom Herzen.“

Erleichterung dürfte China gerade weniger verspüren, denn US-Präsident Trump hatte das Land mit Strafzöllen von etwa 60 Milliarden Dollar (49 Milliarden Euro) belegt. China droht ebenfalls mit Vergeltungsmaßnahmen. Das Land habe bereits eine Liste mit 128 US-Produkten erstellt, die mit Strafzöllen belegt werden könnten.

Handelskrieg mit China trifft auch Deutschland

Sollte der Handelsstreit zwischen den USA und China eskalieren, könnte das auch folgen für die Bundesrepublik haben: „Wenn China Schwierigkeiten hat, haben wir als Lieferant von China Schwierigkeiten“, so Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), in der ARD. Auch Japan ist nicht von den Strafzöllen ausgenommen, will aber weiterhin verhandeln und eine Ausnahme erzielen.

Ausnahme nicht nur für die EU

Nach Daten von Statista sind fünf der sieben wichtigsten Stahllieferanten der USA von den Zöllen ausgenommen. Das größte Herkunftsland ist Kanada. 2017 lieferte das Nachbarland der USA etwa 6,8 Millionen Tonnen in die Vereinigten Staaten. Die EU liegt mit 4,95 Millionen Tonnen auf Platz 2, dahinter folgen Brasilien (4,59 Mio. Tonnen), Mexiko (3,04 Mio. Tonnen) und Südkorea (2,57 Mio. Tonnen).

Insgesamt sind somit über 21 Millionen Tonnen Stahl von den Strafzöllen ausgenommen. Nach neusten Zahlen importierten die USA etwa 35 Millionen Tonnen. Somit sind etwa 60 Prozent von den Zöllen befreit. China, die wegen unfairer Handelspraktiken und Diebstahl geistigen Eigentums mit den Einfuhrgebühren belegt wurden, liefert lediglich 2,9 Prozent der Stahlimporte der USA und liegt auf Platz 10 der wichtigsten Herkunftsländer.