Exporte gehen überraschend zurück

Ausfuhren sanken im ersten Quartal 2018 deutlich

Deutschland gilt als Exportweltmeister. Etwas überraschend sind allerdings im ersten Quartal 2018 die Exporte um über drei Prozent gesunken. Ein deutlicher Rückgang. Die Industrieverbände DIHK (Deutsche Industrie- und Handelskammer) und BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie) vermuten, dass diese noch weiter sinken könnten.

Im Februar 2018 sanken die Ausfuhren so stark, wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Nach dem Statistischen Bundesamt gingen die Exporte um 3,2 Prozent im Vergleich zum Januar 2018 zurück. Anfang des Jahres waren die Exporte bereits um 0,4 Prozent gesunken. Daher hatten Experten wieder mit einem Wachstum von etwa 0,2 Prozent gerechnet.

Handelskrieg belastet Deutschlands Exporte

Dass dies sich nun nicht bewahrheitet hat, liegt wohl vor allem am Handelsstreit zwischen den USA und China. „Während eine gute Weltkonjunktur und eine starke Eurozone die zunehmenden Handelsbarrieren der vergangenen Jahre noch überdeckt haben, drückt der allgegenwärtige Protektionismus wie jüngst im Handelsstreit zwischen USA und China auf die Stimmung“, so Volker Treier, Außenwirtschaftschef der DIHK.

Er sieht auch weitere Anzeichen dafür, dass sich die Auslandsgeschäfte verschlechtern könnten. Weniger Aufträge und damit auch eine geringere Produktion wirken sich nach dem Experten auf die Geschäfte aus.
Den Handelsstreit zwischen den USA und China bezeichnet er als „ökonomische Sackgasse“, die die deutsche Wirtschaft merklich treffen könnte.

Weitere Eskalation würde Deutschland hart treffen

Auch Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer des BDI warnt vor den Folgen des Handelskonfliktes: „Der Handelskonflikt zwischen den USA und China gefährdet Deutschland als drittgrößte Handelsnation ganz besonders.“ Weiter heißt es: „Schotten die USA und China sich weiter gegeneinander ab, droht eine weltweite Protektionismusspirale. Diese würde die Weltkonjunktur als Ganzes empfindlich abschwächen.“

Aber nicht nur der Handelskonflikt, sondern auch der starke Euro trägt dazu bei, dass die Ausfuhren geringer ausfallen. Waren aus der Euro-Zone sind so in anderen Währungsgebieten teurer. Zum Vergleich: Der Euro kostet derzeit etwa 1,23 Dollar. Das sind im Vergleich zu 2017 16 Prozent mehr.

Besser sieht es im Jahresvergleich aus. Im Februar 2018 stieg die Exportbilanz zu Februar 2017 um 2,4 Prozent an. Besonders gut liefen die Geschäfte mit den Euro-Ländern. Hier wuchs der Exportanteil um 5,3 Prozent. Die Exporte in andere internationale Länder wuchsen lediglich nur um 0,9 Prozent.

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