Kommen Batterien künftig ohne Lithium aus?

Unternehmen will neuartige Batterien entwickeln

Bislang wird der seltene Rohstoff Lithium in Batterien für Autos, Telefone und Solaranlagen verwendet. Geht es nach einem russischen Investor könnte sich das bald ändern, denn nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg, will das russische Unternehmen En+ die Batterien Entwicklung revolutionieren.

Lithium: beliebt und teuer

Lithium-Ionen-Batterien werden bislang in vielen alltäglichen Gegenständen verwendet, beispielsweise in Autos oder Telefonen, aber auch in Solaranlagen. Das Energie- und Rohstoffunternehmen En+ will Aluminium-Graphen-Ionen in Autos und Telefonen und Natrium-Ionen-Batterien in Solaranlagen einsetzen.

Ende 2018 sollen die ersten Prototypen fertig sein, hofft die Unternehmenssprecherin Anna Korotschenkova. Sollten die Batterien auf dem Markt eingeführt werden, könnte das Unternehmen eine Menge gelt sparen, denn Lithium ist ein begehrter und seltener Rohstoff. Die Folge: der Preis vervierfachte sich in den vergangenen drei Jahren. Eine Entspannung ist nicht in Sicht, denn weltweit steigt der Bedarf weiter, vor allem durch den Elektroauto-Boom. Nach Schätzungen der DERA (Deutsche Rohstoffagentur) wird sich der Bedarf von bislang 33.000 Tonnen pro Jahr bis 2025 mindestens verdoppeln.

Natrium und Aluminium als Alternativen

Aluminium hingegen ist ein Metall, dass weltweit mit am meisten existiert. Die Energieintensität ist im Vergleich zu Lithium etwa dreimal so hoch. Natrium verfügt zwar nur über etwa 70 Prozent der Energieintensität wie Lithium, ist aber wesentlich günstiger in der Beschaffung.

En+ hat den Unternehmenshauptsitz in Moskau und gehört zum größten Teil dem Oligarchen Oleg Deripaska. En+ beschäftigt rund 100.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von etwa 12 Milliarden Dollar.

Weitere Artikel zu dem Thema
Schweden sucht nach Kobalt und Lithium
Toyota sicher sich Zugang zu Lithium
Lithium Versorgung bis 2025 gesichert