Frankreichs Regierung will Air France nicht retten

Ist die Fluggesellschaft bald Geschichte?

Der seit Wochen andauernde Streik bei Air France-KLM beschäftigt auch Frankreichs Regierung, die 14 Prozent der Anteile an der Fluggesellschaft hält. Nach Aussage des französischen Finanzministers Bruno Le Maire könnte es sogar sein, dass die Airline vom Markt verschwindet.

Im französischen Fernsehen sagte er am Sonntag: „Wenn Air France sich nicht anstrengt, wettbewerbsfähiger zu werden und auf das gleiche Niveau wie die Lufthansa und andere Fluggesellschaften zu kommen, wird Air France verschwinden.“

Air France Aktie bricht ein

Seit Wochen streiken die Mitarbeiter der Airline für höhere Löhne. Die französischen Gewerkschaften wollen für die Mitarbeiter von Air France eine sofortige Gehaltserhöhung von rund fünf Prozent erreichen.

Da die Beschäftigten mehrheitlich die vorgeschlagene Lohnerhöhung der französisch-niederländischen Fluggesellschaft abgelehnt hatten, hat der bisherige Chef Jean-Marc Janaillac seinen Rücktritt verkündet. Wer vorübergehend den Posten übernimmt, wird wohl auf der Hauptversammlung am 15. Mai entschieden. Nach der Rücktrittsankündigung brach der Aktienkurs am Montag um 13 Prozent ein.

Schaden im Millionen Höhe

Le Maire verkündete gegenüber dem Fernsehsender BFM, dass die Regierung nicht die Verluste der Airline ausgleichen werden. Er drängt darauf, dass die Gespräche zwischen Air France und den Gewerkschaften wieder aufgenommen werden.

Alleine im ersten Quartal 2018 kostete der Streik 75 Millionen Euro. Auf das Jahr 2018 könnte der operative Gewinn sogar um 300 Millionen Euro einbrechen. Ein Ende des Streiks ist derweil nicht in Sicht, da für den heutigen und morgigen Tag die Mitarbeiter ebenfalls wieder zum Streik aufgefordert sind. Nach Unternehmensangaben könnten aber trotzdem rund 85 Prozent alle Flüge durchgeführt werden.

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