Darum holen Unternehmen ihre Produktion nach Deutschland zurück

Studie zeigt die Gründe für die Rückkehr

Nach einer Studie des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung, der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft sowie dem Verein Deutscher Ingenieure verlagern immer mehr Unternehmen ihre Produktion nach Deutschland zurück.

Vor allem Produktion aus dem EU-Ausland kommt zurück

Am häufigsten kehrten dabei Produktionsstätten, die im Zeitraum 2013 bis 2015 außerhalb von Europa waren, wieder zurück (über 55 Prozent). Diese lagen beispielsweise in Nordamerika oder im asiatischen Raum, vor allem in China. Etwa ein Drittel der Rückkehrer kommen aus den westeuropäischen EU-Ländern und weitere zehn Prozent aus den osteuropäischen EU-Ländern.

Vor ein paar Jahren sah die Lage noch ganz anders aus: Damals war etwa die Hälfte der ausgegliederten Produktionsstandorte in Osteuropa. Ein Trend der nun vorbei scheint.

Qualitätsprobleme und eingeschränkte Reaktionsmöglichkeiten

Die Gründe für die Rückkehr an heimische Standorte sind vor allem Qualitätsprobleme und eingeschränkte Reaktionsmöglichkeiten aus Auftragseingänge (beides jeweils über 50 Prozent). Ebenfalls gaben über 25 Prozent an, dass der Aufwand für die Koordination und Betreuung von ausländischen Standorten zu hoch sein.

Besonders häufig kehrten auch Unternehmen zurück, die ein hohes Digitalisierungsmaß auszeichnet. Digitalisierte Unternehmen kommen der Studie nach mit einer zehnfachen Wahrscheinlichkeit wieder in die Bundesrepublik zurück, wie weniger digitalisierte Unternehmen.

Laut der Umfrage liegt das einerseits daran, dass ein niedrigeres Lohnniveau im Ausland bei hochgradig digitalisierten Firmen keinen großen Vorteil mehr bietet. Des Weiteren können digitale Firmen mit einer individualisierten Produktion räumlich näher am Kunden sein.

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