Google setzt auf Solarstorm

Rechenzentren sollen mit Sonnenenergie betrieben werden

Der Internetriese Google besitzt 15 Rechenzentren auf der ganzen Welt, die ermöglichen, dass Nutzer rund um die Uhr Googlen können. Zwei weitere Rechenzentren sollen bald hinzukommen. Mit dem Bau hat das Technologieunternehmen bereits begonnen.

Doch diese sollen nicht nur das Googeln ermöglichen, sondern sollen auch CO2-neutral betrieben werden. Dafür sollen Solarkraftwerke mit Photovoltaik-Anlagen gebaut werden. Beide Anlagen sind in den USA in den US-Bundesstaaten Alabama und Tennessee.

Nach Angaben von Google können die Rechenzentren in Clarksville (Tennessee) und Jackson County (Alabama) zu etwa 72 Prozent aus Solarkraft betrieben werden. Die neuen Anlagen sollen aber zudem so gebaut sein, dass sie rund 50 Prozent weniger Strom verbrauchen, als vergleichbare Rechenzentren.

Google betreibt bereits „ökologische“ Serverfarmen

Die Leistung der Anlagen soll je bei rund 150 Megawatt liegen. Das berichtete eine Google-Mitarbeiterin auf dem Google-Blog „The Keyword“. Mit etwa 1,6 Millionen Solarpaneele sind das die beiden größten Solaranlagen des Internetkonzerns.

Geht es nach dem Tech-Unternehmen, ist das erst der Anfang. Denn langfristig will Google alle Rechenzentren mit Energie aus erneuerbaren Quellen betreiben. Bislang sollen 30 langfristige Vereinbarungen für die Abnahme von Ökostrom abgeschlossen sein. Eines der Vorzeigeprojekte ist das Rechenzentrum in Hamina, Finnland. Dieses wird zu 97 Prozent mit Windkraft betrieben. Lediglich drei Prozent des Stroms werden nicht CO2-neutral genutzt.
Das die beliebteste Suchmaschine der Welt sich für die Nachhaltigkeit seiner Serverfarmen einsetzt, ist kein Zufall. Immer wieder gibt es Berichte darüber, welche ökologischen Auswirkungen eine Suchanfrage haben.

23 Bäume für eine Sekunde Suchmaschine

Die Netzkünstlerin Joana Moll beschäftigt sich mit diesem Thema und präsentierte im Mai 2018 interessante Zahlen. Nach ihren Berechnungen verbraucht eine Anfrage bei Google rund 0,01 Kilogramm. Die Daten basieren aber auf dem weltweiten Internetverkehr von 2015. Dieser dürfte in den letzten Jahren noch weiter gestiegen sein.

Auch wenn 0,01 Kilogramm pro Anfrage nicht viel klingen, bringt Moll einen interessanten Vergleich: um den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid zu neutralisieren, die durch den Besuch von der Suchmaschine in einer Sekunde entstehen, bräuchte es etwa 23 Bäume.

Das Internet ist für etwa zwei Prozent des CO2-Ausstoßes weltweit mitverantwortlich.