IW: Fachkräftemangel bremst Wachstum aus

Deutsche Wirtschaft wächst, fehlende Fachkräfte hemmen aber das Wachstum

Der deutschen Wirtschaft geht es nach wie vor gut. Prognosen aus dem Frühjahr 2017 hatten eine düstere Zukunft für die deutsche Wirtschaft vorausgesagt. Der Grund: die steigende Anzahl an globalen Risiken.

Entgegen der Erwartungen hat sich das Bruttoinlandsprodukt im aktuellen Kalenderjahr aber verbessert. Um gut 2,25 Prozent wird es nach Experten zulegen. Glaubt man der IW-Konjunkturumfrage, glaubt auch der Großteil der Unternehmen weiterhin an ein Wachstum der Wirtschaft.

Rund 50 Prozent der 2.900 befragten Unternehmen glaubt daran, dass die Produktion auch im kommenden Jahr steigen wird. Lediglich neun Prozent rechnen mit einem Rückgang.

Personalbedarf auch in 2018 hoch

Das Wachstum muss aber auch personell getragen werden, weshalb 41 Prozent der Unternehmen 2018 mehr Mitarbeiter einstellen möchten. Zehn Prozent planen mit weniger Personal. Nach aktuellen Prognosen werden 2018 zirka 45 Millionen Menschen in der Bundesrepublik arbeiten. Auch in puncto Investitionen zeigen Unternehmen sich finanziell großzügig: 42 Prozent erwarten im kommenden Jahr höhere Investitionen, als in 2017. Elf Prozent rechnen mit einem geringeren Investitionsbudget. Grund für die Bereitschaft mehr Geld auszugeben, sind auch die steigenden Exportnachfragen.

Wermutstropfen Fachkräftemangel

Auch wenn die Zeiten für die deutsche Wirtschaft rosig klingen, gibt es einen Wermutstropfen: Der Fachkräftemangel hemmt das Wachstum. Das wird auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen. So berichtet rund ein Drittel von einer Überauslastung. 66 Prozent dieser Unternehmen sehen einen Fachkräftemangel in ihrem Unternehmen. Zahlreiche andere Unternehmen arbeiten bereits am Limit. Fast 50 Prozent der Unternehmen bekräftigen die Wachstumsbremse Fachkräftemangel: fehlende Fachkräfte bremsen die gegebenen Produktionsmöglichkeiten aus.
Michael Hüther, Direktor des IW-Instituts in Köln, sagte dazu: „Die Unternehmen würden in Deutschland mehr in Sachkapital und Technologie investieren, wenn sie mehr Fachkräfte in den meisten Wirtschaftsbereichen zur Verfügung hätten.“