Nächster Rückschlag für Airbus

Verliert der Flugzeugbauer diesen Milliardenauftrag?

Anfang März wurde bekannt, dass bei Airbus tausende Arbeitsplätze gestrichen werden, jetzt droht der nächste Rückschlag für den französischen Flugzeugbauer: ein milliardenschwerer Auftrag von American Airlines könnte der amerikanische Flugzeughersteller Boeing Airbus vor der Nase wegschnappen. Das berichten Brancheninsider.

Angeblich sei die Fluggesellschaft American Airlines kurz davor, bei Boeing Flugzeuge des Typen 787 zu bestellen. Airbus hatte gehofft mit dem Modell A330neo den Auftrag zu ergattern. Jetzt berichteten aber drei Personen, die mit der Angelegenheit betraut sind, gegenüber Reuters, dass ein Abschluss mit Boeing kurz bevorstände. American Airlines betonte, dass es noch keine endgültige Entscheidung gebe. Von Airbus und Boeing sind bislang noch keine Stellungnahmen bekannt.

Bei dem Auftrag von American Airlines geht es um 25 bis 30 Großraumjets. Das Auftragsvolumen entspricht zwischen sieben bis achteinhalb Milliarden Dollar. Der Auftrag hätte auch für andere Airbus-Kunden eine wichtige Signalwirkung gehabt.

Airbus verlor schon einen Auftrag an Boeing im März

Sollte der American Airlines Auftrag tatsächlich an Boeing gehen, wäre das ein weiterer Rückschlag für Airbus: zu Beginn des Monats hatte Hawaiian Airlines eine Bestellung bei Airbus zurückgezogen und stattdessen das Modell 787 von Boeing beordert. Das Modell A330 gilt in Fachkreisen zwar als profitables Flugzeug mit neuen Triebwerken und guter Technik, die Nachfrage ist aber derzeit trotzdem gering.

Auftragsflaute bedroht Arbeitsplätze

Die schlechte Auftragslage beim europäischen Flugzeugbauer macht sich vor allem bei den Arbeitsplätzen bemerkbar. Mindestens 1.900 Beschäftigte in Deutschland fürchten um ihre Beschäftigung. Zwar betonte das Unternehmen, man versuche die betroffenen Mitarbeiter an anderen Stellen im Unternehmen einsetzen zu können. Allerdings ist es schwierig in Bremen oder Augsburg andere Arbeitsplätze am gleichen Standort zu finden. Die Airbus-Geschäftsführung will heute noch dem Konzernbetriebsrat weitere Informationen zum Abbau der Arbeitsplätze mitteilen.

Vor allem für die Modelle A400M (Militär-Transporter) und A380 (größtes Passagierflugzeug der Welt) fehlen dringend benötigte Aufträge. Die Produktion vom A320 und dem A350 wird derzeit hingegen ausgebaut. Airbus beschäftigt weltweit etwa 129.000 Mitarbeiter. In Norddeutschland arbeiten etwa 20.000 Menschen in Bremen und Hamburg.