Ölpreis erreicht Fünf-Monats-Hoch
Wegen Unruhen in Libyen
Der Ölpreis kennt aktuell nur einen Trend: nach oben. Grund für den Preisanstieg sind die Unruhen in Libyen. Am Montag kostete ein Barrel Brent 70,60 Dollar. Zum Vergleich: Heiligabend lag der Preis bei gerade mal 50 Dollar. Damit erreicht der Ölpreis den höchsten Stand seit fünf Monaten.
Experten sehen die Konflikte in Libyen für die Verteuerung verantwortlich. Das ölreiche Land steht am Rande eines neuen Bürgerkrieges. Truppen des Generals Chalifa Haftar stehen derzeit kurz vor der Hauptstadt Tripolis. Eskaliert der Konflikt in dem Opec-Land, könnte das Öl verknappt werden. Diese hat jüngst angekündigt, die Förderung von Öl zu bremsen.
Ölpreis: mehrere Umstände für Preisanstieg verantwortlich
In Libyen wurden im März über eine Millionen Barrel Rohöl täglich gefördert. Damit ist das Land zwar nur im Mittelfeld der Ölproduzenten, doch es kommen noch weitere Faktoren hinzu, die den Preis nach oben treiben.
So verschärft die Wirtschaftskrise im südamerikanischen Venezuela die Situation am Öl-Markt. Hinzu kommen die Sanktionen der USA gegen den Iran. Auch der aufstrebende Arbeitsmarkt in den Vereinigten Staaten lässt die Nachfrage steigen und verteuert somit den Preis.
UN tagt in rund einer Woche
Experten der Commerzbank warnen aber vor Hysterie. Nach ihren Einschätzungen wird der Preis nicht deutlich über 70 Dollar steigen. Doch die Gefahr des Bürgerskriegs in Libyen betrachten auch sie mit Sorge: „Das letzte, was der Ölmarkt derzeit noch gebrauchen kann, sind neuerliche Produktionsausfälle in Libyen.“
In rund einer Woche treffen sich die Vereinten Nationen zu seiner Friedenskonferenz. Zuvor war eine Forderung des Sicherheitsrats gescheitert, die die Truppen von Haftar den Vormarsch zu beenden. Russland wollte alle Konfliktparteien zu einem Ende der Kämpfe bewegen, die USA lehnten diese Änderung an der Erklärung aber ab.