Rohstoffpreise bremsen Michelin

Konzernumbau und Rohstoffkosten belasten Reifenhersteller

Der französische Reifenhersteller Michelin hat seinen Umsatz aus dem Jahr 2017 bekanntgegeben. Zwar konnte der Konkurrent von Continental den Umsatz um 5 Prozent auf 22 Milliarden Euro steigern, das operative Ergebnis allerdings ging um knapp 6 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro zurück. Preiserhöhungen und mehr verkaufte Reifen konnten aber die steigenden Kosten und ungünstigeren Wechselkurse nicht vollständig wettmachen.

Insgesamt liegt der Gewinn mit 1,7 Milliarden Euro um 1,6 Prozent höher als im Vorjahr. Außerdem konnten die Schulden abgebaut werden.

Marc Henry, Finanzchef von Michelin, rechnet im zweiten Halbjahr erneut mit höheren Rohstoffkosten für die Produktion von Reifen. Weitere Preiserhöhungen könnten aber auch hierfür die Kosten wieder reinholen. Allerdings dürfte der starke Euro das operative Ergebnis nach derzeitigem Stand mit rund 300 Millionen Euro belasten. Währungsbereinigt soll es zulegen, das Volumen verkaufter Reifen soll mit dem Markttrend weiterwachsen.

Michelin beteiligt sich an ATU

Investitionsfreudig zeigt sich das französische Unternehmen dennoch: eine 20-prozentige Beteiligung an der deutschen Werkstattkette Auto-Teile-Unger (ATU) lässt sich das Unternehmen 60 Millionen Euro kosten.

Im Dezember 2016 ist ATU vom französischen Konzern Mobivia aufgekauft worden. Mobivia ist nach Unternehmensangaben Marktführer auf dem Gebiet der Autoreparaturen in Europa. Ziel der Beteiligung von Michelin an ATU ist wohl eine Verkaufssteigerung von Reifen in den 577 deutschen Werkstätten. ATU-Chef Jörn Werner sagte dazu: „Der Einstieg von Michelin wird unsere Entwicklung stärken.“