Rückschlag und aufatmen bei Airbus

SAS Scandinavian Airlines bringt ersehnten Auftrag

Airbus konnte weitere Turbulenzen abwenden: ein milliardenschwerer Auftrag der skandinavischen Airline SAS bringt dem europäischen Flugzeugbauern den lang ersehnten Auftrag.

SAS bestellte 50 Airbus Jets des Types A320neo. 35 Flugzeuge kauft die Fluggesellschaft, 15 weitere werden geleast. Die neuen Flieger werden für Kurz- und Mittelstreckenflüge eingesetzt. Die 35 gekauften Flugzeuge bringen Airbus nach Listenpreis etwa 4 Milliarden Dollar ein (umgerechnet etwa 3,3 Milliarden Euro). Noch offen hingegen ist, wer die Triebwerke für den Flugzeugtyp A320neo liefert. Eine Auslieferung ist ab 2019 geplant.

Airbus hat diesmal die Nase vorn

Airbus und der amerikanische Konkurrenz Boeing liefern sich immer wieder ein Tauziehen um die Aufträge der Fluggesellschaften. Erst zu Beginn der Woche war bekannt geworden, dass American Airlines 47 Maschinen bei Boeing geordert hat. Beim Auftrag von SAS hat Boeing aber diesmal das Nachsehen, mit denen die skandinavische Fluggesellschaft zuvor verhandelt hatte.

SAS will seine veraltete Flotte modernisieren und mit spritsparenden Fliegern ausstatten. Durch den hohen Preiskampf von Billigfluglinien wie Ryanair und Norwegian Air, will SAS ebenfalls die Kosten senken, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das könnte sich durch die neuen Airbus A320neo Flieger rechnen, denn diese verbrauchen etwa 15 bis 20 Prozent weniger Treibstoff als die alten Flugzeuge von SAS.

Ein Auftrag, den Airbus dringend benötigt, denn bislang fehlte es an Interessenten für den A330neo. Und auch die Modelle A400M und A380 bereiten dem europäischen Flugzeugbauer Probleme. Schlagzeilen machte das Unternehmen auch, weil tausende Stellen gestrichen werden könnten.

American Airlines Auftrag bringt 12 Milliarden Dollar

Besser läuft es hingegen für Boeing mit dem Modell 787, die erst kürzlich mit einem Auftrag von Hawaiian Airlines den Europäern eine Bestellung vor der Nase weggeschnappt hatten. Der weitere Auftrag von American Airlines ist nach Listenpreis über 12 Milliarden Dollar wert (etwa 9,79 Milliarden Euro).

SAS entschied sich für den A320neo, da dieser das effizienteste Flugzeug auf dem Markt sei. Gleichzeitig könnte die operative Effizienz verbessert werden und klimaschädliche Abgase reduziert werden.

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