So voll sind die Auftragsbücher der deutschen Industrie

Und das sind die boomenden Branchen

Die Auftragsbücher der deutschen Investitionsgüterindustrie sind so gut gefüllt, wie noch nie. Der Auftragsbestand ist der höchste seit Jahren. Die Aufträge hatten zu Jahresbeginn eine Reichweite von gut fünf Monaten. Was bedeutet das? Selbst wenn ab heute keine neuen Geschäfte mehr abgeschlossen werden würden, könnte die Industrie etwa ein halbes Jahr weiter produzieren – ohne Umsatzeinbußen.

Das statistische Bundesamt teilte dies mit und verweist darauf, dass es solch eine große Reichweite seit Beginn der Statistik aus dem Jahr 2015 noch nie gab.

Die Gewinner der deutschen Industrie

Besonders gut läuft es im Maschinenbau, der Autoindustrie und deren Zulieferern. Bei diesen Branchen reicht der Auftragsbestand sogar für 7,6 Monate. DekaBank-Ökonom Andreas Scheuerle kommentierte die gute Situation: „Insgesamt ist die hohe Reichweite eine beruhigende Botschaft in stürmischen Zeiten, die auch in den kommenden Wochen durch protektionistische Bedrohungen und tendenziell sinkende Stimmungsindikatoren geprägt sein dürften.“ Weiterhin ergänzt er: „Der Auftragsbestand ist eine weniger schwankungsanfällige Größe. In ihm spiegeln sich nicht nur kurzfristige Bestellungen, sondern auch langfristig angelegte Großaufträge mit langer Reichweite wider.“

Prognose weiter positiv

Doch ein Ende des Booms ist vorerst nicht in Sicht: nach einer Umfrage des Instituts IHS Markit, hat sich der Bestand im Februar weiter erhöht, jedoch etwas langsamer als in den Vormonaten. Die Umfrage wurde unter 400 deutschen Industriebetrieben durchgeführt. Vor allem die gute Weltkonjunktur spielt der deutschen Wirtschaft dabei in die Karten und lässt das Land davon profitieren.

Wie und ob sich die Situation drastisch ändert, durch einen drohenden Handelskrieg mit den USA, bleibt abzuwarten.