Ist ein Softwarefehler der Grund für den Boeing Absturz?

Länder ziehen Modell aus dem Verkehr

Zwei Abstürze einer Boeing 737 Max 8 innerhalb von fünf Monaten: Der Flugzeugbauer Boeing gerät zunehmend unter Druck. Vorstandschef Dennis Muilenburg versucht die Mitarbeiter zu beruhigen und schreibt in einem internen Memo, dass das Model 737 Max sicher sei. Das berichtet Spiegel Online.

Zu den Gründen äußerte sich der CEO nicht. Doch in den Medien werden vermehrt Berichte laut, dass ein Problem mit der Software zum Absturz geführt haben könnte. Boeing arbeite an einer „Verbesserung der Software“.

Software drückt Flugzeug nach unten

Beide Maschinen, die am Sonntag in Äthiopien und im Oktober abgestürzt sind, waren noch fast fabrikneu. Das Flugzeug der indonesischen Airline Lion Air war 2018 kurz nach der Landung ins Meer gestürzt. Laut den Ermittlern steuerte der Bordcomputer selbstständig die Nase des Flugzeugs nach unten, obwohl der Pilot versuchte, dagegen zu steuern. Ob dies auch die Ursache für den Absturz der Ethiopian Airlines ist, ist bislang noch nicht klar. Die Ermittlungen laufen noch.

Das betroffene Boeing Modell hat eine zusätzliche Software, die eigentlich eingreifen soll, wenn die Flugzeugnase zu hoch ist. Vermutlich durch einen Fehler hat diese sich eingeschaltet, obwohl die Flugzeuge noch im Steigflug waren.

Aktie von Boeing bricht ein

Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat mittlerweile eigene Ermittler nach Äthiopien geschickt, die bei der Aufklärung helfen sollen. Ein allgemeines Flugverbot für das Modell gibt es bislang aber nicht. Dennoch haben einige Länder, darunter China, Indonesien und Singapur, die Boeing 737 Max 8 aus den Flugplänen gestrichen.

Der Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt stellt unterdessen die Frage in den Raum, warum die Piloten das System nicht deaktiviert haben. Laut Großbongardt sei das nicht mehr oder weniger ein Knopfdruck.

Zur Eröffnung des Börsentags brach die Aktie des US-Flugzeugherstellers ein. Sie verlor zeitweise um fast 14 Prozent. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg ist das der größte Verlust an einem Tag seit den Terroranschlägen vom 11. September.