Stahlarbeiter streiken

IG Metall will bis Mitte Februar Streikaktionen starten

Ein weiterer Tarifkonflikt bahnt sich an: Diesmal wollen Stahlarbeiter für höhere Löhne die Arbeit niederlegen. Die IG Metall hat zu den Warnstreiks aufgerufen. Am Montag wurde bereits ein Werk von Thyssenkrupp in Dortmund bestreikt.

Am heutigen Dienstag sind weitere Unternehmen in Deutschland betroffen, unteranderem die Salzgitter AG und ArcelorMittal. Die Streiks sollen bis zum 18. Februar in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen stattfinden. Phasenweise sollen bis dahin verschiedene Streikaktionen in Stahlunternehmen gestartet werden. Dann wollen sich die Vertreter der IG Metall und Arbeitgeber erneut am Verhandlungstisch zusammensetzen. Zuvor waren drei Tarifverhandlungen gescheitert.

Stahlarbeiter wollen mehr Freizeit

Die Gewerkschaft IG Metall verlangt für die Stahlkocher sechs Prozent mehr Lohn und zusätzlich 1.800 Euro Urlaubsgeld. Dieses sollen die Arbeitnehmer auch in Freizeit umwandeln können, was als größter Streitpunkt gilt. Für die Arbeitgeber würde das eine verkürzte Arbeitszeit von 1,5 bis 2 Stunden pro Woche bedeuten. Die Arbeitnehmer argumentieren damit, dass die Belegschaften schrumpfen und der Druck auf den einzelnen Mitarbeiter entsprechend steigt. Durch den Freizeitausgleich sollen die Beschäftigten entlastet werden. Die Unternehmen lehnen diese Forderung wegen der zu hohen Kosten ab.

Die IG Metall verhandelt für rund 72.000 Stahlarbeiter. Der Arbeitnehmerverband hatte die letzte Verhandlung am vergangenen Freitag bereits nach einer Viertelstunde verlassen, weil es seitens der Unternehmen kein neues Angebot gab.

Freizeit statt Geld auch in der Textilbranche

Die Forderung der Arbeitnehmer mehr Freizeit, statt Geld zu erhalten, wird in Tarifverhandlungen immer häufiger diskutiert. Jüngstes Beispiel ist die Textilbranche: Auch hier will die IG Metall das Vorhaben für Mitarbeiter der Branche in Westdeutschland durchsetzen. Die Gewerkschaft argumentiert, dass bereits viele Stahlunternehmen ihren Mitarbeitern anbieten, Geld in Freizeit umzuwandeln. Das soll nun tariflich festgehalten werden.

Die nächsten Tarifverhandlungen könnten aufgrund der verschiedenen Interessen demnach zäh werden.