Stellenabbau bei Schaeffler

Sorgenkind Automobil-Sparte

Automobilzulieferer Schaeffler will rund 900 Stellen streichen. Vorstandschef Klaus Rosenfeld gab am Mittwoch bekannt, dass die Ziele für das Jahr 2020 nicht mehr erreicht werden können.

Stattdessen soll ein Sparprogramm die Kosten senken: rund 90 Millionen Euro in zwei Jahren. Zwar konnte die Schaeffler Gruppe insgesamt die Ziele für das vergangene Jahr erreichen, doch vor allem die Autozuliefer-Sparte kränkelt. Dazu Rosenfeld: „Maßgeblich für den Ergebnisrückgang der Sparte Automotive OEM war vor allem das schwierige Markt- und Wettbewerbsumfeld und der zunehmende Veränderungsdruck.“

Schaeffler stellt Sparprogramm vor

Mit dem Sparprogramm „RACE” will Schaeffler die Automobilzuliefer-Sparte wieder profitabler machen. Dafür ist das Programm in drei Phasen gegliedert, die in den nächsten 18 bis 24 Monaten umgesetzt werden sollen. In einer Pressemitteilung heißt es dazu: „Im Zuge der ersten Phase des Programms RACE ist geplant, den europäischen Werksverbund weiter zu konsolidieren. Davon sind voraussichtlich fünf europäische Standorte betroffen, an denen die Sparte Automotive OEM mit Produktionsstätten vertreten ist.“ Das bedeutet, dass 900 Jobs wegfallen sollen, davon etwa 700 in Deutschland. Standorte sollen nicht geschlossen werden, ebenso wie betriebsbedingte Kündigungen.

Geringes Umsatzwachstum erwartet

Die schwächelnde Sparte hatte bereits 2018 die Ziele verfehlt, obwohl diese im Herbst gesenkt wurden. Rosenfeld rechnet für 2019 mit einem Umsatzwachstum von maximal 3 Prozent (währungsbereinigt). Die EBIT-Marge vor Sondereffekten soll zwischen 8 und 9 Prozent liegen.

Als Gründe für die schwache Automobil-Sparte sieht der Konzern aus Herzogenaurach die schwache Nachfrage aus Europa und China sowie die neue Abgasnorm WLTP. Vor allem die chinesischen Verbraucher zeigen sich durch den Handelskonflikt mit den USA eher zurückhaltend. Entsprechend vorsichtig fällt die Prognose für 2019 für diese Sparte aus. Hier rechnet Schaeffler mit einem Umsatzwachstum zwischen 1 und 3 Prozent. Zum Vergleich: 2018 lag der angepasste Wert bei 2,1 Prozent.

Bild: Schaeffler Technologies AG & Co. KG