Stellenabbau bei VW

Sind wegen der Digitalisierung 7.000 Jobs in Gefahr?

Immer wieder diskutieren Experten darüber: Führt die Digitalisierung zu Jobverlusten? Möglicherweise könnte diese Frage bei VW bald schon mit „ja“ beantwortet werden. Nach Informationen des Handelsblatts könnten bis zu 7.000 Stellen wegfallen. Grund ist der Aufbau neuer moderner IT-Systeme.

Betriebsratchef Bernd Osterloh sagte gegenüber der Braunschweiger Zeitung, dass der Vorstand mit einem Abbau von 5.000 bis 7.000 Jobs in der Verwaltung der Kernmarke rechnet. Verhandlungen mit dem Management der Arbeitnehmervertreter stehen aber noch aus. Volkswagen selbst kommentierte die Berichte bislang nicht. Mittlerweile hat Volkswagen den Stellenabbau bestätigt.

Folgen personelle Konsequenzen?

Osterloh erhebt aber auch schwere Vorwürfe gegenüber Konzernchef Herbert Diess und wirft ihm Fehler im Management vor: „Es kann nicht sein, dass hier Milliarden versenkt werden und das bleibt ohne Folgen“, so Osterloh gegenüber der Braunschweiger Zeitung. Vor allem bei der Umstellung auf das WLTP-Verfahren seien mindestens eine Milliarde Euro Kosten angefallen. Doch bis an der Effizienzsteigerung bei dem Autobauer aus Wolfsburg gearbeitet werden soll, wolle man erst die „Schuldfrage“ klären. Auch personelle Konsequenzen stehen im Raum.

Bis 2025 gilt laut Betriebsrat eine Beschäftigungsgarantie, wodurch keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen werden sollen. Osterloh fordert deshalb einen Fahrplan, wie Stellen über Altersteilzeit abgefedert werden können.

VW schickt Manager zum Assessment Center

Bereits Ende letzten Jahres hatte der Autobauer angekündigt, ein Sparprogramm durchzuführen. Damit wolle man Investitionen in Elektroautos und die Digitalisierung ermöglichen. Finanzvorstand Arno Antlitz hatte bereits vor drei Monaten von einem möglichen Stellenabbau gesprochen. Doch nicht nur bei der Kernmarke VW wird derzeit gespart, auch Audi will nach dem neuen Chef Bram Schrot „wieder Muskeln aufbauen“. Auch bei Audi wurde die Führungsriege personell verschlankt.

Gleiches ist auch bei dem Mutterkonzern Volkswagen möglich, weil Herbert Diess hunderte Topmanager und Vorstände einer näheren Prüfung unterzieht. Genauer gesagt müssen diese eine Art Leistungstest absolvieren, der von externen Beratern durchgeführt wird. Diese sollen die Mitarbeiter auf Qualifikationen, wie Führungsstärke und Motivation, untersuchen. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Spiegel online.