Till Reuter verlässt Kuka

Unstimmigkeiten mit chinesischem Eigentümer als Grund?

Roboterhersteller Kuka verliert überraschenderweise seinen Konzernchef Till Reuter. In einer Pressemitteilung teilte das Unternehmen mit, dass er im Dezember seinen Posten vorzeitig niederlegt.

Am Wochenende soll es zu Verhandlungen zwischen dem Aufsichtsrat und noch-Chef Reuter gekommen sein, in denen man sich einvernehmlich trennte. Peter Mohnen soll als Interims-CEO den Posten nun vorübergehend übernehmen. Als CFO steht Andreas Pabst interimsweise zur Verfügung.

Kuka wurde 2017 von Midea übernommen

Weder Reuter noch Kuka äußerten sich zu den Gründen für den Personalwechsel. Insider aus dem Unternehmensumfeld sollen berichtet haben, dass der chinesische Investor mehr Kontrolle über das operative Geschäft des Roboterherstellers haben wolle. Das berichten verschiedene Medien. Die Verantwortlichen des chinesischen Unternehmens Midea wollen mehr ihre Vorstellungen durchsetzen und stärker die Führung übernehmen.

Der chinesische Mischkonzern hat das Augsburger Unternehmen zu Jahresbeginn 2017 übernommen. Derzeit hält Midea fast 95 Prozent der Anteile. Die neuen Entwicklungen im Verhältnis zwischen dem Roboterhersteller und dem neuen Eigentümer könnten ein Grund für das Ausscheiden von Reuter sein. Zuletzt hieß es, dass sich das Verhältnis verschlechtert habe.

Reuter leitet fast zehn Jahre die Kuka AG. Im Frühjahr letzten Jahres verlängerte er seinen Vertrag als Vorstandschef bis März 2022.