Nachwuchsprobleme im Maschinenbau

IG Metall schlägt Alarm

Der Fachkräftemangel ist in vielen Branchen spürbar. Aber nicht nur in der Pflege und im Handwerk, sondern auch im Maschinenbau herrscht akuter Personalmangel.

Wolfgang Lemb, Vorstandsmitglied der IG Metall sagte gegenüber der Rheinischen Post: „Die Sicherung von Fachkräften ist ein großes Problem im Maschinenbau.“ In einer durchgeführten Umfrage, dem sogenannten „Trendmelder“, befragt die Gewerkschaft Betriebsräte. Repräsentativ ist die Befragung allerdings nicht.

Hohes Alter im Maschinenbau

Dennoch sieht Lemb ein Nachwuchsproblem im Maschinenbau, da das Durchschnittsalter bereits bei 50 Jahren liegt. Das ist immer hin sieben Jahre älter als das Durchschnittsalter aller Erwerbstätigen in Deutschland. Und das Problem könnte sich sogar noch verschärfen, wenn kein junges Personal angeworben wird. Nach Prognosen des Gewerkschafters könnte das Durchschnittsalter bis 2030 auf 52 Jahre steigen.

Der Branchenverband VDMA hat das Problem ebenfalls erkannt. Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann sieht die Politik in der Verantwortung. Die Rückkehr zur Rente mit 63 und die Brückenteilzeit sei eine Politik der Großen Koalition, die Beschäftigte vom Arbeiten abhalte. Er fordert hingegen bessere Rahmenbedingungen für Unternehmen, um eine höhere Beschäftigung zu ermöglichen – etwa durch eine Reform des Arbeitszeitgesetzes.

Politik und Unternehmen in der Verantwortung

Die Ursachen für den Personalmangel sieht die IG Metall aber nicht in der Politik, sondern gibt den Arbeitgebern die Verantwortung. Gegenüber der Rheinischen Post sagte Lemb, dass zehn Prozent der befragten Betriebsräte im Trendmonitor angaben, eine Personalplanung und -entwicklung sei nicht vorhanden.

Der Gewerkschafter fordert deshalb, dass sich Firmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau aktiv an der Personalplanung arbeiten sollen und dafür die Altersstruktur im Unternehmen und den Qualifikationsbedarf analysieren sollten.
Auch sollte die Branche attraktiver für den Nachwuchs gestaltet werden, etwa durch eine stärkere Tarifbindung und mehr Mitbestimmungsrecht. Etwa 56 Prozent der Unternehmen sind derzeit an den Tarif der IG Metall gebunden – für Lemb noch ausbaufähig.