VW: Kosten für Dieselskandal wachsen weiter

Über 30 Milliarden Euro

Der Dieselskandal wirkt sich auch Jahre später nach Bekanntwerden noch für VW aus. Derzeit laufen über 60.000 Verfahren gegen den Autokonzern und die dazugehörigen Gesellschaften in Deutschland. Dabei geht es überwiegend um Schadensersatzforderungen oder Rückgabe der Autos von Käufern.

Jetzt haben die Kosten für die Abgasmanipulation die Grenze von 30 Milliarden Euro geknackt. Vor allem Kosten für Rechtsanwälte, erzielte Vergleiche und die noch laufenden Verfahren schlagen in der Bilanz zu Buche. Und die Kosten könnten weiter steigen, so Volkswagen-Finanzvorstand Frank Witter.

VW überrascht mit Umsatzplus

Umso überraschender, dass der Konzern trotz der hohen Kosten einen Umsatzgewinn vermeldet hat. Der Gewinn sank zwar um sieben Prozent auf 3,9 Milliarden Euro, der Umsatz stieg aber um drei Prozent auf 60 Milliarden Euro. Auch die Analysten zeigten sich überrascht. Ursprünglich hatten sie mit einem geringeren Wachstum gerechnet. Der Stuttgarter Konkurrenz Konzern Daimler musste im ersten Quartal sogar einen Gewinnrückgang von 16 Prozent verkraften.

Weitere Milliarde für Dieselskandal eingeplant

Allzu viel Grund für Euphorie gibt es aber wohl nicht beim Wolfsburger Autokonzern. Für weitere mögliche Kosten des Dieselskandals hat VW vorsorglich eine Milliarde Euro „zu Seite gelegt“. Witter will dennoch die Kosten des Konzerns weiter senken: „Insgesamt müssen wir weiter unser Tempo bei der Transformation erhöhen. Die steigenden weltweiten Konjunkturrisiken stellen uns ebenfalls vor Herausforderungen.“ Erst kürzlich wurde bekannt, dass nur noch Schwarz-Weiß-Drucke der Mitarbeiter möglich sein sollen.

VW hält unterdessen weiter an den gesetzten Jahreszielen für 2019 fest, trotz schwächelnder Nachfrage des Automarktes und Konjunkturproblemen. Demnach soll der Umsatz um fünf Prozent steigen, auch der Absatz soll gesteigert werden.