Qualcomm bekommt Milliarden von Apple

Einigung im Patentstreit

Der iPhone-Hersteller Apple und Chiphersteller Qualcomm beenden ihren Streit um Patente. Ein Vergleich wurde Mitte April erzielt. Nun ist bekannt geworden, wie viel Apple Qualcomm zahlt. Womöglich kann der Chiphersteller mit einer Summe von 4,5 bis 4,7 Milliarden Dollar rechnen.

Trotz des Geldregens wird diese Summe nicht die Verluste des Halbleiterkonzerns decken. Seit 2017 musste Qualcomm auf Zahlungen von iPhone-Auftragsfertigern verzichten. Der Schaden: sieben Milliarden Dollar samt Zinsen. Das belastete die Zahlen des Konzerns erheblich. So sank der Umsatz um fünf Prozent auf fünf Milliarden Dollar.

Wird Huawei dauerhaft neuer Kunde?

Der Streit zwischen beiden US-amerikanischen Firmen entfachte sich vor rund zwei Jahren. Der Smartphone-Hersteller warf Qualcomm vor, zu hohe Lizenzgebühren für die Patente zu verlangen und unfairen Wettbewerb zu betreiben. Der Chipkonzern reagiert prompt mit dem Vorwurf, in Apple-Geräten seien Technologien verbaut, an denen der Konzern keine Patentlizenzen besitze.

Daraufhin hatte Apple bei seinem neusten iPhone-Modell auf Chips von Intel zurückgegriffen. Nachdem der Patentstreit nun beendet ist, steigt Intel aus dem Geschäft mit Smartphone-Chips aus.

Qualcomm und Apple könnten aber in Zukunft wieder zusammenarbeiten. Die Verwendung der Smartphone-Chips in iPhones dürfte aber frühstens ab 2020 wieder möglich sein. Der Konzern von CEO Tim Cook zahlt dafür künftig Lizenzgebühren. Der Chiphersteller hingegen arbeitete bislang auch mit dem immer größer werdenden Apple-Konkurrenten Huawei zusammen. Ein dauerhafter Patentdeal besteht aber nicht, trotz einer Zahlung von 150 Millionen Dollar für Lizenzen. Ob es weitere Zahlungen gibt, ist bislang offen.

Qualcomm kämpft mich schwachem Smartphone-Markt

Doch auch nach der Beendigung des Konflikts, kämpft die Chipindustrie weiter mit Problemen. Grund ist vor allem der rückläufige Absatz von Smartphones. Die Analysefirma IDC nennt für das erste Quartal 2019 einen Rückgang von 6,6 Prozent.

Hinzu kommt ein noch ausstehendes Urteil. Die US-Handelsbehörde FTC hatte wegen unfairen Wettbewerbs gegen Qualcomm geklagt. Die Behörde kritisiert, dass der Hersteller Patentlizenzen als Voraussetzung für Chiplieferungen verlangt.