Verkaufstermin für Streetscooter offen

Post-Chef Appel hat „keine Eile“

Die Elektroautos von Streetscooter fahren mittlerweile weltweit über die Straßen. In naher Zukunft soll das Deutsche Post Tochterunternehmen aber verkauft werden. Post-Chef Frank Appel lässt aber offen, wann das konkret der Fall sein soll. Gegenüber dem Wirtschaftspresseclub Stuttgart wird er zitiert: „Wir haben aber keine Eile, wir werden das nicht loswerden um jeden Preis.“

Dass sich das Unternehmen den Käufer aussuchen kann, ist nicht unwahrscheinlich. Laut eigenen Aussagen sei das Interesse an potenziellen Käufern in den letzten Wochen gestiegen, vor allem seit dem der neue Streetscooter-Chef Jörg Sommer seinen Posten übernommen hat.

Streetscooter Zukunft offen

Sommers Plan: den Elektrotransporter für den Nischenmarkt weiterentwickeln. Er ist seit Anfang April im Unternehmen. Feststeht, dass die Deutsche Post das Startup verkaufen will. Weitere unternehmerische Schritte sind aber noch unklar. So hält Appel neben Kooperationen mit anderen Autokonzernen auch einen Börsengang oder den Einstieg eines Investors für möglich.

Das Tochterunternehmen der Deutschen Post schreibt bislang noch rote Zahlen. Der E-Transporter Hersteller gehört neben weiteren Startups zu der Post. Diese zieht diese groß und verkauft die Unternehmen später.

20.000 Fahrzeuge jährlich

Streetscooter entstand aus einem Projekt der RWTH Aachen rund um den Gründer Prof. Dr. Schuh. 2014 übernahm die Deutsche Post das Unternehmen, um die Fahrzeuge für Transporte und Auslieferungen von Paketen zu nutzen. Mittlerweile rollen etwa 9.000 Fahrzeuge für das Unternehmen über die Straße. Doch auch andere Firmen zeigten bereits ihr Interesse: laut eigenen Angaben wurden etwa 1.500 Fahrzeuge an Dritte verkauft. Erst kürzlich bestellte der japanische Logistikdienstleister Yamato 500 Fahrzeuge.

Trotz Milliardeninvestitionen der großen Autokonzerne zeigen sich Verbraucher bislang beim Kauf von E-Autos zurückhaltend. Ein Grund ist die mangelnde Infrastruktur. Doch laut Post-Chef Appel hat das Unternehmen inzwischen 11.000 Ladestationen aufgestellt. Die Produktion ist für 20.000 Fahrzeuge im Jahr ausgelegt. Die Werke befinden sich in Aachen und Düren, ein weiterer größerer Transporter wird im Ford-Werk in Köln hergestellt.

Foto: Streetscooter.