Wirtschaft verzeichnet Aufwärtstrend – Industrie bleibt Sorgenkind

Ifo-Index überraschend im Plus

Das Barometer für das Geschäftsklima hat sich im März überraschenderweise positiv entwickelt. Das Münchner Ifo-Institut befragt monatlich rund 9.000 Manager zu der Stimmung in der deutschen Wirtschaft.

Nachdem die letzten sechs Monate der Trend nach unten ging, gab es nun erstmals wieder einen Lichtblick. Der Index stieg um 0,9 auf 99,6 Punkte. Experten hatten einen Index von 98,5 Punkten erwartet. Clemens Fuest, Präsident des Instituts resümiert: „Die deutsche Wirtschaft stemmt sich dem Abschwung entgegen.“

Stimmung in der Industrie verschlechtert

Die befragten Geschäftsführer zeigten sich für die kommenden sechs Monate deutlich optimistischer. Vor allem in den Branchen Dienstleistung, Handel und Bau gab es ein Aufwärtstrend. Doch auch wenn der Index insgesamt stieg, so bleibt die Industrie das Sorgenkind. Hier verschlechterte sich sogar die Lage nach Meinung der Befragten.

Die Branche ist abhängig von Exporten, die derzeit von der ausgebremsten Weltkonjunktur, dem Brexit und US-Strafzölle auf Autos beherrscht werden. Die Folge: die Nachfragen lassen nach und die Unternehmen erwarten kaum Produktionssteigerungen. Die Manager sehen die Lage in der Industrie so schlecht wie seit November 2012 nicht mehr.

Ifo-Stimmungsbarometer: wichtiger Indikator für Wirtschaftswachstum

Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW-Bankengruppe, wertet den Index deshalb lediglich als Hoffnungszeichen. Die überraschenden Zahlen des Ifo-Instituts waren an der Börse zu spüren. So stieg der DAX nach Bekanntgabe der Zahlen ins Plus und minimierte die Verluste.

Andreas Rees, Chefvolkswirt von UniCredit, schätzt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Rezession um zehn Prozent auf unter 30 Prozent gesunken ist. Wirtschaftsexperten hatten vor kurzem ihre Prognose für das Bip im laufenden Jahr auf 0,8 Prozent halbiert.

Der Ifo-Index gilt als wegweisendes Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft. Die Zahlen gelten als wichtige Benchmark für das Wirtschaftswachstum.