BMW bezieht künftig kein Kobalt mehr aus dem Kongo

Wegen E-Mobilität: Mangel an Kobalt befürchtet

Autobauer BMW verzichtet für E-Autos ab 2021 auf Kobalt aus der Republik Kongo. Das gab Einkaufsvorstand Andreas Wendt jetzt gegenüber dem Magazin Automobil Produktion bekannt. Damit soll die fünfte Generation von Elektroautos, die in zwei Jahren produziert werden sollen, nicht mehr mit Batterien, die Kobalt aus dem Kongo enthalten, ausgestattet werden.

Welche alternativen Beschaffungsländer BMW nutzen will, sagte Wendt nicht. Stattdessen arbeite der Konzern daran, den Bedarf des Konfliktminerals zu senken. Das soll mit verbesserter Technik ermöglicht werden.

BMW prüft Minen vor Ort

Erst im November 2018 hatte der Münchner Autobauer bekanntgegeben, an einem Projekt für den fairen Abbau von Kobalt im Kongo mitzuarbeiten. BMW beteiligt sich an dem Projekt, um Imageschäden zu vermeiden. Ausbeutung, Kinderarbeit und Umweltzerstörung passe nicht zu den Grundsätzen des Unternehmens, weshalb der Konzern den Abbau von Kobalt kritisch betrachtet, auch außerhalb des Kongos. Nach Unternehmensangaben prüfen BMW-Mitarbeiter vor Ort die Minen und nehmen diese unter die Lupe. Außerdem müssen die Kobalt-Unternehmen zertifiziert sein.

Kobalt führt immer wieder zu bewaffneten Konflikten

Das Konfliktmineral Kobalt wird immer wieder in den Medien im Zuge der E-Mobilität thematisiert. Das Problem: der Rohstoff wird für die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien benötigt, ist aber äußerst knapp. Sollten die Pläne zum Ausbau der Elektromobilität Realität werden, könnte sich die Situation um das Mineral verschärfen. Nach Berechnungen von Experten könnte Kobalt bereits ab 2022 Mangelware sein.

Rund 65 Prozent der weltweiten Produktion des Rohstoffes entfallen auf die Republik Kongo. Menschenrechtsorganisationen kritisieren immer wieder die Menschenrechtsverletzungen in dem afrikanischen Land. Gründe für bewaffnete Konflikte in dem Staat sind immer wieder Streitigkeiten über die Rohstoffe, denn der Kongo ist eines der rohstoffreichsten Länder der Welt. Neben Kobalt verfügt die Republik auch über Vorkommen von Diamanten, Gold, Kupfer, Coltan, Mangan, Blei, Zink und Zinn.