BMW verhandelt mit Kobalt-Lieferanten

BMW will sich langfristige Lieferverträge sichern

Fast täglich sind die Fach- und Publikumsmedien mit Neuigkeiten der Autokonzerne zum Thema E-Mobilität gefüllt. Immer häufiger liest man in diesem Zusammenhang auch, dass die Rohstoffknappheit dadurch verstärkt wird. Vor allem seltene und begehrte Ressourcen wie Kobalt, der für die Herstellung für Batterien der E-Autos benötigt wird, ist bei den Autokonzernen ein wertvolles Gut. BMW möchte sich nun langfristig Lieferverträge sichern. Vor allem steigenden Rohstoffpreisen könnte der Autobauer so entgegenwirken.

Markus Duesmann, Einkaufsvorstand äußerte sich gegenüber der Nachrichtenagentur dpa-AFX: „Im Jahr 2025 werden wir bis zu zehnmal so viele Rohstoffe für die Batterien brauchen wie jetzt.“ Weiterhin ergänzte er: „Die Rohstoffbeschaffung läuft bei uns auf langfristige Lieferverträge von 5 bis 10 Jahren hinaus. Wir sind kurz davor, solche Verträge abzuschließen.“

Kobalt – ein wertvoller Rohstoff

Der Preis für Kobalt hat sich im letzten Jahr verdreifacht. Abgebaut wird er vor allem in der Republik Kongo. Doch dort kritisieren Menschenrechtsbewegungen unwürdige Arbeitsbedingungen und gewalttätige Auseinandersetzungen. Duesmann sagt dazu: „In den vergangenen Monaten ist beim Kobalt eine gewisse Hektik entstanden – die Preisanstiege sind aber derzeit noch mehr Fantasie als nachfragegetrieben.“

Mit einer Verbesserung der angespannten Preissituation ist nach Experten nicht zu rechnen. „Wir sehen bei Kobalt eine Gefahr der Verknappung, insofern müssen wir bei den Produzenten auch Druck machen, dass die Kapazitäten ausgebaut werden. Wir reden diesbezüglich mit den großen Minenbetreibern“, so der Einkaufschef von BMW.

Volkswagen scheiterte

Auch der Wolfsburger Autokonzern VW bemühte sich bereits mit Lieferanten einen Festpreis auszuhandeln. Beide Verhandlungsanläufe sind aber im September und im Dezember gescheitert. Hauptgrund war nach einer anonymen Quelle der zu niedrige Preis, den VW gefordert hatte.
Ob BMW mehr Erfolg bei seinen Verhandlungen hat, bleibt daher abzuwarten.