Zerspanung wird weiter digitalisiert

VDW stellt Wegweiser für Digitalisierung in der Zerspanung vor

Industrie 4.0 steht unter anderem für die Vernetzung von Maschinen. Damit das gelingen kann, müssen die Daten erfasst und herstellerübergreifend kommuniziert werden. Das ist auch für das Fertigungsverfahren Zerspanung ein unerlässlicher Schritt hin zur Digitalisierung und Industrie 4.0.

Eine besondere Herausforderung stellen dabei die Schnittstellen zwischen den Maschinen dar. Der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) hat nun in einer Brancheninitiative gezeigt, wie eine Standardisierung der Schnittstellen funktionieren kann. Dr. Heinz-Jürgen Prokop, VDW-Vorsitzender, erklärte dazu: „Ziel ist es, einen Standard für die Anbindung unterschiedlichster Maschinensteuerungen an eine gemeinsame Schnittstelle – einen Connector – zu entwickeln und softwaretechnisch zu implementieren.“

Dafür soll im ersten Schritt eine Schnittstellenspezifikation erarbeitet werden. Ein Connectorstack sorgt im Anschluss dafür, dass die Signale aus den verschiedenen Steuerungsschnittstellen in das offene Format OPC UA (Open Plattform Communications Unified Architecture) übertragen werden. Danach wird ein Gateway implementiert, mithilfe dessen sich die unterschiedlichen EDV-Systeme und Clouds via Standardprotokoll anbinden lassen.

Industrie 4.0: eine Win-win Situation?

Bei der Initiative wirken verschiedene namenhafte Firmen mit, wie beispielsweise Trumpf oder Emag. Noch im ersten Quartal 2018 sind Ergebnisse angekündigt, bis zur Messe AMB im September 2018 dürften dann weitere folgen.
Eine Standardisierung ist laut dem Deputy Division Manager CNC Europe Mechatronics CNC bei Mitsubishi Electric Europe wünschenswert: „Endkunden, also die Kunden unserer Kunden, sagen, dass sie die Maschinen auf Basis eines Standards schneller anbinden können; wir müssen diesen Standard bedienen können, denn es ist eine Kundenforderung“, so Michael Marzluff.

Auch auf Seiten der Maschinenhersteller bringen standardisierte Schnittstellen viele Vorteile mit sich. Der Werkzeugmaschinenhersteller Emco sieht vor allem eine Erleichterung bei der Entwicklung und im Verkauf der Maschinen, denn in heterogenen Maschinenparks, in denen die Maschinen miteinander vernetzt sind, profitiert vor allem der Kunde. Emco will auf der AMB verschiedene Möglichkeiten zeigen, wie die Maschinen vernetzt werden können.