General Electric wieder in den schwarzen Zahlen

Sanierungsprogramm wirkt

Der US-Konzern General Electric hat überraschenderweise im letzten Quartal 2018 wieder schwarze Zahlen geschrieben. Der Überschuss betrug 574 Millionen Dollar. Das entspricht rund 502 Millionen Euro. Der Umsatz stieg um fünf Prozent auf 33,3 Milliarden Dollar an. Noch im Vorjahreszeitraum lagen die Verluste bei elf Milliarden Dollar.

Die positive Nachricht des Siemens-Konkurrenten gab auch der Aktie Aufschwung. Diese stieg in New York um über neun Prozent an. Im dritten Quartal 2018 hatte das noch anders ausgesehen. Damals schockte GE-Chef Larry Culp die Anleger mit einem Verlust von 23 Milliarden Dollar. Durch die Krise wollte der CEO keine Prognose für das letzte Quartal abgeben, das nun aber positiv abgeschlossen wurde.

General Electric steckt tief in der Krise

Doch trotz des Aufwärtstrends kann General Electric noch lange nicht an seine Glanzzeiten anknüpfen. 2001 war der Konzern an der Börse noch 600 Milliarden Dollar schwer. Heute sind es nur noch 60 Milliarden Dollar. Die neuen schwarzen Zahlen beenden die Krise des Industrieriesens aber bei weitem nicht. Der aktuelle CEO Larry Culp leitet das Unternehmen erst seit Oktober 2018 und hat es auf ein hartes Sparprogramm getrimmt. Zuvor wurde innerhalb von 14 Monaten zweimal die Führung ausgetauscht. Culp will mit seinen Maßnahmen die Schulden senken. Auch die Ermittlungen wegen dubioser Buchführung konnte er gegen ein Bußgeld von 1,5 Milliarden Dollar einstellen.

Sorgenkind der US-Amerikaner ist die Energiesparte. Im vierten Quartal verlor diese um 25 Prozent an Umsatz auf 6,8 Milliarden Dollar – das bedeutet einen Verlust von 872 Millionen Dollar. CEO Culp gibt selbstkritisch zu, dass das Unternehmen die Wende auf dem Energiemarkt zu spät erkannt habe. Erneuerbare Energien und Ökostrom liegen derzeit im Trend. Die Wende ging auch an GE-Konkurrenz Siemens nicht spurlos vorbei. Der deutsche Konzern aus München musste Umsatzverluste von neun Prozent auf 2,8 Milliarden Euro in der Kraftwerkssparte verkraften.

Noch keine Prognose für 2019

Ob GE mit den neuen Quartalszahlen die Wende gelingt, bleibt abzuwarten. Allzu euphorisch sind die US-Amerikaner noch nicht. Denn Larry Culp wollte bislang noch keine Prognose zu 2019 abgeben. Dies will er „in naher Zukunft“ nachholen. Die Unsicherheiten bei Anlegern dürften demnach weiter anhalten.