3D-Druck als Fertigungsverfahren immer beliebter

Jedes vierte Unternehmen nutzt additive Fertigung

Eine Studie des Digitalverbandes Bitkom hat ergeben, dass mehr als jedes vierte Unternehmen (28 Prozent) als Fertigungsverfahren den 3D-Druck einsetzt. Die repräsentative Umfrage von 553 Fertigungsunternehmen mit mindestens 100 Mitarbeitern zeigte auch einen Anstieg von 8 Prozentpunkten im Vergleich zum Jahr 2016. Damals nutzten lediglich 20 Prozent der deutschen Industrieunternehmen das Verfahren.

3D-Druck als Chance für die deutsche Industrie

Vor allem große Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern setzen auf den 3D-Druck. Hier nutzt bereits mehr als jedes dritte Unternehmen (35 Prozent) die Technologie. Bitkom-Präsident Achim Berg sieht die Entwicklung als Chance: „Die 3D-Druck-Technologie ist für den starken und innovativen Industriestandort Deutschland ein Glücksfall. Die Technologie bietet die einmalige Chance, in Niedriglohnländer abgewanderte Wertschöpfung nach Deutschland zurückzuholen.“ Weiter sagt er: „Die Unternehmen nutzen digitale Technologien, um die Produktentwicklung zu beschleunigen und Fertigungsprozesse zu optimieren. 3D-Druck ist ein Innovationsbeschleuniger und steigert die Wettbewerbsfähigkeit.“

In Zukunft könnte die Weiterentwicklung des Verfahrens die gängigen Produktionsverfahren, Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsketten beeinflussen. Sieben von zehn Unternehmen glauben, dass der 3D-Druck die Industrie tiefgreifend verändern wird. Knapp 50 Prozent der Befragten rechnen noch mit Veränderungen in den nächsten zehn Jahren.

Klassische Fertigungsverfahren noch nicht verdrängt

Der Verband sagt aber auch, dass der 3D-Druck bislang eine Ergänzung zu den traditionellen Fertigungsverfahren sei und diese bislang nicht vollständig verdrängt. Berg sagte aber auch: „Die additive Fertigung hat das Potenzial, sich in vielen Bereichen zum bevorzugten Produktionsverfahren zu entwickeln.“

Besonders beliebt ist das Verfahren in der Industrie bei der Herstellung von Mustern, Gießformen oder Werkzeugen (34 Prozent). Auch Ersatzteile werden so produziert (32 Prozent). Ein Projekt aus den Niederlanden zeigt aber auch ein Beispiel, wie Häuser aus dem Drucker entstehen können.

Der Präsident des Verbandes glaubt, dass nach der Luftfahrtindustrie und Medizintechnik, in denen die additive Fertigung bereits etabliert ist, auch andere Branchen folgen werden.

Bildquelle: TRUMPF Gruppe