5G-Auktion: Dieses Unternehmen hat am meisten geboten

Angela Merkel gegen Ausschluss von Huawei

Die 5G-Auktion ist am Dienstag in Mainz gestartet. Die Bundesnetzagentur berichtet von Geboten über 314 Millionen Euro. Am Bieterverfahren sind neben den großen Konzernen Deutsche Telekom, Teléfonica und Vodafone auch der Underdog 1&1 Drillisch beteiligt – und ausgerechnet der Außenseiter hat zum jetzigen Zeitpunkt am meisten geboten. Die Einnahmen sollen in die Digitalisierung investiert werden. 1&1 Drillisch gehört zum Konzern United Internet aus Montabaur (Rheinland-Pfalz).

5G-Auktion könnte Wochen dauern

Doch entschieden ist der Bieterkampf noch nicht. Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, rechnet damit, dass der Prozess mehrere Wochen dauern wird. Im Vorfeld hatte es Diskussionen über die Kriterien zur Zulassung der Auktion gegeben. Der Neuling Drillisch hatte leichtere Bedingungen zugesprochen bekommen. Die Begründung: „Wer schon da ist und schon viel gemacht hat, dem fällt es leichter, noch etwas draufzusetzen als einem, der ganz von vorne, der ganz neu anfängt.“ Das rheinland-pfälzische Unternehmen hat sich Kreditlinien in Höhe von knapp 3 Milliarden Euro gesichert.

Die Auflagen für den 5G Ausbau gelten als hoch. Die Bundesnetzagentur will, dass bis Ende 2022 mindestens 98 Prozent der Haushalte in allen Bundesländern, die Bundesautobahnen und die wichtigsten Bundesstraßen und Schienenwege mit 5G ausgestattet sind. Damit steigt das Risiko, dass sich der Ausbau durch die hohen Kosten für die Unternehmen nicht lohnt.

Streitfall Huawei

Bei der Auktion im Jahr 2000 wurden umgerechnet knapp 51 Milliarden Euro in die Kassen des Bundes gespült. Ganz so hoch dürfte der Betrag bei der aktuellen 5G-Auktion aber nicht ausfallen. Experten gehen von drei bis fünf Milliarden Euro aus. Das entspricht etwa den Geldern, die auch 2010 und 2015 erzielt wurden.

Neben der Diskussion über die Kriterien gab es ebenfalls Debatten über den Ausschluss des chinesischen Ausrüsters Huawei. Mehrere Geheimdienste vermuten, dass der Konzern sensible Daten ausspionieren könnte. Mehrfach wurde der Ausschluss von Huawei gefordert. Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnt einen generellen Ausschluss ab. Sie hält eine gemeinsame europäische Lösung für „wünschenswert“, sagte sie bei einer Konferenz in Berlin.

Foto: Bundesnetzagentur.