Hackerangriff auf Norsk Hydro
Aluminium-Riese mit Erpressersoftware lahmgelegt
Der norwegische Konzern Norsk Hydro ist Opfer eines Hackerangriffes geworden, das berichtet der Finanzchef Eivind Kallevik. Dabei soll es sich um einen „typischen Lösegeld-Angriff“ handeln.
Wer hinter der Cyberattacke steckt, ist bislang noch unklar. Feststeht, dass der Angriff aus den USA kam. Das Nachrichtenmagazin Spiegel Online berichtet, dass es sich bei der Erpressersoftware um „LockerGoga“ handelt. Das ist eine sogenannte Ransomware, die die Nutzer zwingt Geld zu zahlen, um wieder auf das System zugreifen zu können. Auch bei der WannaCry-Attacke wurde eine solche Software eingesetzt. Häufig werden die Lösegeldforderungen in Bitcoins verlangt.
Norsk Hydro schaltet Website ab und nutzt Facebook
Hydro selbst beschreibt die Lager als ziemlich ernst, da die meisten Geschäftsfelder betroffen waren. Zeitweise standen auch die Werke still. Das Aluminium-Unternehmen arbeitet derzeit daran, die schädliche Software zu identifizieren und Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Eine davon war die Abschaltung der Website. Diese ist nicht aufrufbar. Stattdessen nutzt das Unternehmen als Kommunikationskanal den eigenen Facebook-Kanal.
CFO Kallevik konnte noch nicht absehen, wann Norsk Hydro wieder normal arbeiten könne. Weiterhin ist unklar, ob der Konzern der Lösegeldforderung nachkommt. Laut Kallevik werde derzeit versucht, die Daten mithilfe von Sicherheitskopien wiederherzustellen.
LockerGoga ist nicht unbekannt
Der Hackerangriff blieb nicht ohne Folgen für die Börse: die Aktie fiel zeitweise um bis zu 3,4 Prozent. Anleger befürchten zudem einen Versorgungsengpass bei Aluminium. Der Preis für das Metall stieg um über ein Prozent an. Eine Tonne kostet somit 1944 Dollar, das ist der teuerste Preis seit drei Monaten.
Die Schadsoftware LockerGoga ist nicht unbekannt. Erst im Januar hatte die Software Systeme des französischen Unternehmens Altran befallen. IT-Experten beschreiben die Software eigentlich als leicht erkennbar. Dennoch schafft sie es immer wieder die Firewalls zu durchbrechen.
Die Gefahr von Cyberattacken hat in den letzten Jahren immer wieder für Aufsehen und Warnungen geführt. Bereits mehrfach wurden großflächig Unternehmen angegriffen. Prominente Beispiele sind Renault und die Deutsche Bahn.