BMW: 200 Millionen Invest

Finanzspritze für Batteriezellen Entwicklung von BMW

Fast täglich verkünden Automobilhersteller Neuigkeiten in Sachen E-Mobilität. Damit verbunden sind auch immer wieder Diskussionen über die Batteriezellen, die das Herzstück von E-Autos sind. BMW will nun rund 200 Millionen Euro in die Entwicklung von Batteriezellen investieren, um deren Qualität und Leistungsfähigkeit zu steigern. Bislang bezieht der Automobilhersteller seine Batteriezellen von Lieferanten aus dem asiatischen Markt. Eine eigene Produktion planen die großen Konzerne, wie VW, Daimler und BMW bislang nicht.

Nun möchte BMW aber ein „Kompetenzzentrum Batteriezelle“ errichten und lässt sich das Projekt 200 Millionen Euro kosten. Bei der Standortwahl zeigt BMW Flagge: das Zentrum soll in München eingerichtet werden. Ab 2019 sollen in der bayrischen Hauptstadt 200 Mitarbeiter an der Batterietechnologie weiter forschen.

„Im neuen High-Tech Kompetenzzentrum bündeln wir unser Inhouse-Fachwissen zur kompletten Wertschöpfungskette der Batteriezelltechnologie. In den neuen Entwicklungslaboren und Anlagen fokussieren wir nun internationale Experten auf die Batteriezelle und deren Weiterentwicklung bei Chemie und Design,“ so BMW-Entwicklungschef Klaus Fröhlich. Ziel sei es, Batterien in den Punkten Performance, Lebensdauer, Sicherheit, Aufladen und Kosten zu verbessern.

Batteriezellen: das Herz einer Batterie

Wie lange eine Batterie hält, ist abhängig von der Batteriezelle. Diese bestimmt die Leistung, Energieinhalt, Ladefähigkeit und die Lebensdauer. Für Elektroautos ist die Qualität der Zellen daher besonders wichtig. BMW möchte deshalb das Design und die Technologie der Zellen analysieren. Auch die Herstellung von Prototypen ist in Planung.
Erst Anfang der Woche hatte der BDI vor einem Rohstoff-Engpass durch die steigende Nachfrage an E-Autos gewarnt. BMW möchte unteranderem auch die Verwendung verschiedener Materialien untersuchen. Weiterhin soll das Verhalten der Zellen in Extremsituationen, beispielsweise bei extremer Kälte, analysiert werden. Fröhlich sieht die Einrichtung des Kompetenzzentrums als wesentlichen Punkt „für die Weiterentwicklung der Batterie zu einer höheren Leistungsfähigkeit“ an.

Dennoch ist bis dato keine eigene Herstellung von Batteriezellen im Hause BMW in Planung. Allerdings lässt sich der Autokonzern eine Hintertür offen, sodass das Batteriezentrum eine Fertigung zulässt.
BMW-Produktionschef Oliver Zipse sagte dazu: „Wir können dann selbst produzieren, müssen aber nicht und halten uns strategisch alle Optionen offen.“