Neuer chinesischer Großaktionär für Heidelberger Druck

Investition für Digitalisierung geplant

Heidelberger Druck hat einen neuen Großaktionär gefunden. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Beim dem Ankeraktionär handelt es sich um die Masterwork Group, die auf die Herstellung von Bogenstanzen und Heißfolienprägemaschinen spezialisiert ist. Die Beteiligung soll bei rund 8,5 Prozent am Grundkapital von Heidelberger liegen.

Masterwork, mit Sitz im chinesischen Tianjin, ist bereits seit einigen Jahren Vertriebspartner bei dem deutschen Maschinenbauunternehmen. Vor rund fünf Jahren hatte der neue Aktionär bereits die Sparte mit Maschinen für die Weiterverarbeitung übernommen.

Einnahmen von 70 Millionen Euro

Heidelberger erhofft sich durch das frische Kapital weitere Ankeraktionäre gewinnen zu können, um so das Eigenkapital zu stärken. Die Aktien sollen für 2,68 Euro ausgegeben werden. Das entspricht Einnahmen in Höhe von rund 70 Millionen Euro.

Das Geld möchte das Unternehmen vor allem in die Digitalisierung investieren. Dabei sollen Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle digitalisiert werden. Masterwork will die Strategie des SDax-Unternehmens mit dem Einstieg unterstützen. Ob Heidelberger im Gegenzug sich an dem chinesischen Unternehmen beteiligt, ist noch offen. Derzeit laufen noch Gespräche, heißt es in einer Pressemitteilung.

Heidelberger hält am Standort Deutschland fest

Rainer Hundsdörfer begrüßte die Zusammenarbeit: „Dadurch erschließen sich uns weitere Potenziale im wachsenden Verpackungsdruck, vor allem im größten Einzelmarkt der Welt China.“ Der Vorstandsvorsitzender des Unternehmens rechnet mit einem überproportionalen Wachstum im Bereich des Verpackungsdrucks. Die bisherigen Anleger reagierten positiv, sodass die Aktie zeitweise um 24 Prozent stieg.

Hundsdörfer erhofft sich durch die Erschließung der chinesischen Märkte eine verbesserte Effizienz durch eine bessere Auslastung in den Werken. Er betonte, dass dadurch der Standort Deutschland mit dem Sitz in Heidelberg nicht geschwächt werde: „Wir freuen uns, mit Masterwork einen weiteren langfristig orientierten Investor gewinnen zu können, der von der Innovationsstärke, der Strategie und dem Zukunftspotenzial von Heidelberg überzeugt ist“, heißt es weiter.

Bis der Einstieg endgültig ist, müssen noch der Aufsichtsrat beider Partner sowie die chinesischen Behörden grünes Licht geben.