Geht Chiphersteller Toshiba Memory an die Börse?

Insider: IPO im Herbst 2019

Nach Berichten der Nachrichtenagentur Reuters könnte der japanische Chiphersteller Toshiba Memory bald den Börsengang wagen. Reuters bezieht sich auf einen Insider.

Der Informant soll mit dem Vorgang vertraut sein und berichtet, dass der US-Finanzinvestor Bain Capital den Börsengang durchführen könnte. Dieser soll im September stattfinden. Auch die Banken Nomura und Mitsubishi UFJ Morgan sind für den IPO engagiert worden. Bestätigen sich die Gerüchte, so könnte der Börsengang der größte in Japan dieses Jahr werden.

Toshiba Memory wurde 2018 aufgekauft

Weder Bain noch die beiden Banken kommentierten die Berichte: „Unsere Pläne für einen Börsengang innerhalb von drei Jahren nach der Akquisition haben sich nicht geändert. Wir planen ein IPO zu einem geeigneten Zeitpunkt und bereiten uns darauf vor“, so ein Sprecher von Toshiba Memory. Das Unternehmen wurde 2018 von Bain Capital für 18 Milliarden Dollar gekauft. Damals hatte der neue Investor einen Börsengang innerhalb der nächsten drei Jahre angekündigt.

Der ehemalige Mutterkonzern Toshiba gab ebenfalls keine Stellungnahme ab. Der Konzern hält derzeit noch 40 Prozent an dem Speicherchip-Spezialisten. Der Verkauf der Chipsparte wurde durch die Insolvenz der US-Atomsparte Westinghouse ausgelöst worden. Dadurch geriet das Unternehmen in eine finanzielle Krise und entschied sich, einzelne Sparten zu verkaufen. Zu Bain Capital gehören verschiedene Unternehmen, darunter Apple und Dell.
Toshiba Memory ist spezialisieret auf NAND-Speicherchips. Derzeit ist das japanische Unternehmen auf diesem Gebiet der zweitgrößte Hersteller. Weltweit arbeiten rund 11.000 Menschen für den japanischen Konzern. Das europäische Hauptquartier ist in Düsseldorf.